Was war das für ein Zittern in den Tagen vor der heurigen Summer Star Party. Der Wetterbericht war so schlecht, dass wir uns vier Tage lang im Dauerregen sahen. Alle Modelle waren sich einig, doch je weiter die Woche fortschritt und je näher der Freitag rückte, desto besser wurden die Prognosen. Zugegeben, drei Strömungen - eine aus Nordosten, eine aus Nordwesten und eine aus Südwesten -, die genau über dem Alpenraum aufeinander treffen, machen exakte Prognosen eher unmöglich.
Jedenfalls sitzen wir am Freitag Abend im wärmenden Sonnenschein vor dem Haus Franziskus und warten auf unsere erste Sternennacht an diesem Summer Star Party Wochenende.
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Nach dem gemeinsamen Abendessen im Haus Franziskus geht es hinauf zur Sternwarte, wo sich das berühmte Westpanorama einmal mehr von seiner farbenprächtigsten Seite zeigt.
Die lockeren Wolken stören nicht und so machen wir die Sternwarte startklar, auch einige Fernrohre draußen werden aufgebaut.
Startklar in die Dämmerung
Die feurige Abenddämmerung wirkt unheimlich und angesichts der aktuellen politischen Weltlage fast sarkastisch. Sieht die Welt auch ihrer Abenddämmerung entgegen und ist diese auch so blutrot wie die heutige? Wir bleiben heuer bei dieser Star Party gedanklich nicht in unserer kleinen, heimischen Welt. Dafür sorgen nicht nur Anneliese und Reinhard, die gerade vom International Space Camp in Alabama heimgekehrt sind, sondern auch Thérèse, unser Gast aus den Vereinigten Staaten. Englisch wird zeitweilig die Umgangssprache auf unserer Summer Star Party.
Welcome, Astronauts!
Doch genug der tiefgründigen Gedanken. Rasch ein Blick zu Jupiter: Grausliches Seeing, wie nicht anders zu erwarten bei dieser Wetterlage. Doch es gibt noch mehr zu sehen.
Bereit für die Sterne
Wir haben uns bei der Terminwahl für diese Summer Star Party bewußt für das lange Wochenende und damit für eine ungünstige Mondphase entschieden. Bei vier möglichen Beobachtungsnächten sollte doch zumindest eine zustande kommen, und so richtig hart Deep Sky beobachtet wird bei einer Star Party - bei der das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund steht - ja ohnedies nicht.
So geht der Mond auf. Früh, spektakulär, hell.
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Helles Mondlicht und Cirruswolken ergeben in Summe zwar keine allzu tolle Beobachtungsnacht, aber sternartigen Objekten macht das gar nichts und so sind vor allem Kugelsternhaufen auch bei diesen Bedingungen sehr beeindruckend. Es wird beobachtet, und das ist wichtig, denn das hätten wir eigentlich gar nicht erwartet.
Mondbeobachtung mit 12" Dobson. Trotz Abblenden auf 2" Öffnung heißt das:
Dunkeladaption ade. Doch das macht jetzt nichts mehr.
Ach ja, und dann sind da auch noch die Perseiden. Einige helle Meteore pro Stunde sind es schon, die wir trotz des hellen Mondlichts bestaunen dürfen. Unten im Tal sammelt sich der Nebel. Es wird kühl auf der Stehralm.
Erst deutlich nach Mitternacht werden die Wolken dichter und Beobachten nicht mehr möglich. Zufrieden fahren wir ins Tal. Wir hatten unsere erste Sternennacht.