| Durchsicht: | sehr gut (1) |
| Aufhellung: | gut (2) |
| Seeing: | sehr gut (1) |
| Freis. vis. Grenzgroesse: | 6.0 |
| Temperatur: | 6 °C |
| Wind: | kein |
Nach längerer Beobachtungsabstinenz kam mir Alexs Aufruf zum gemeinsamen österlichen Stelldichein auf der Sofienalpe sehr recht. Und wie man sah, konnte sich ein recht ansehnliches Grüppchen von den familiären Osterverpflichtungen ebenfalls frei machen und diesem Lockruf folgen. Die Bedingungen waren übrigens sehr gut (siehe Staturnaufnahme von Alex - Gratulation !!!). Ich nahm das gleich zum Anlass meinen vor einiger Zeit geerbten Zeiss Telementor 63/840 in die freie Wildbahn auszuführen und ein bisschen länger auszutesten. Ein Freund der ebenfalls einen Telementor besitzt begleitete mich und so hatten wir eine gute Möglich für diverse Vergleiche.
 Zwei Zeiss Telementor im Synchrontakt |
Der Telementor meines Freundes im Vordergrund ist auf der original Zeiss Montierung, meiner im Hintergrund auf der LXD-55 von Meade montiert. Obwohl die originale Montierung sehr präzise und wertig gefertigt ist, hat sie doch einige Schwächen bez. Stabilität und Balance. Der Telementor mit seiner bescheidenen Öffnung von 63mm ist natürlich kein Deep Sky Gerät, allerdings macht er mit seiner ausgezeichneten Schärfeleistung bei solch guten Seeing Bedingungen vieles wett. Die Sterne sind fein wie Nadelstiche und auch Nebelstrukturen kommen durch die scharfen Kontrastgrenzen gut heraus (z.B. M42). Am Planeten machen sich f/13 klarerweise bezahlt. Saturn war bei 200facher Vergrösserung im 4mm Ortho an diesem Abend auch in kleinen Rohren ein Genuss. Kugelsternhaufen der Kategorie M13 gehören natürlich nicht zu den bevorzugten Objekten solch kleiner Refraktoren, zumal die Himmelsaufhellung in dieser noch etwas tiefen Region doch zu stark war. Auch lichtschwache Galaxien waren visuell kein wirkliches Thema.
Damit man allerdings mit dem Zeiss Telementor komfortabel beobachten kann, sind noch ein paar andere kleine Modifikationen notwendig. Der Sucher muss besser montiert werden, man benötigt eine Adaption auf 1,25 Zoll und einen drehbaren Zenitspiegel. Ich hoffe dass ich den Telementor in Zukunft auch fotografisch erfolgreich testen kann. Obwohl er kein APO ist, ist er doch erstaunlich farbrein (kein Wunder bei f/13). Auch bez. Sonnenbeobachtung hab ich einiges mit ihm vor.
Nach einem Streifzug durch diverse Paradeobjekte (Doppelstern Izar geht gerade noch so) machten wir um Mitternacht Schluss. Ich hab die nächtliche Temperatur doch ziemlich unterschätzt und war schon sehr ausgefroren. Auf alle Fälle war es ein sehr toller Beobachtungsabend und ich freu mich schon darauf mein neues Spielzeug auf der Hohen Wand weiter auszuprobieren.