Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||||
Datum: | 14. 04. 2007 | ||||||||||||||
Zeit: | 19.00 bis 03.00 MESZ | ||||||||||||||
Ort: | Hohe Wand, beim Gasthof Postl | ||||||||||||||
Instrument: | 12" Meade LX200 mit Philips SPC 900, Canon EOS 350D | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Auch die zweite Nacht im Rahmen unserer Easter Star Party 2007 ist traumhaft. Nach dem offizellen Bericht auch heute wieder ein paar persönliche Eindrücke. Ich habe mein 12" LX-200 nach den Erfahrungen der letzten Nacht wieder azimutal montiert. Das geht erheblich rascher als mit der Polwiege und ist auch erheblich stabiler. Kein Zittern, kein Wackeln, das Instrument steht stabil wie gewohnt. Ich beginne die Nacht mit ein paar Tests an der Venus gemeinsam mit Thomas Schröfl. Zuerst nehme ich den Planeten mit der herkömmlichen Philips SPC 900 und einem IR Passfilter auf. Dann mit einer modifizierten ToUCam pro und UV-Filtern. Treppenwitz: Die modifizierte Kamera sieht zwar wie eine SPC 900 aus, ist aber eine ToUCam pro. Es kostet mich eine Viertelstunde, diesem Phänomen auf die Spur zu kommen und den richtigen Kameratreiber zu starten. Leider ist das Seeing heute nicht so gut wie gestern. Alle drei Aufnahmen mit F=6m (f/20), 60 Sekunden bei 5 fps, also 300 Frames, von denen jeweils 30 bis 60 gestackt werden.
Schade, dass das Seeing nicht besser ist. Details der Atmosphäre kommen aber vor allem mit dem Schuler UV-Filter heraus; doch Achung vor Artefakten, das Summelbild ist sehr verrauscht, weil die Einzelbilder sehr dunkel sind. Nächstes Objekt ist Saturn. Obwohl das Seeing nicht so gut ist wie gestern, gelingt dennoch ein sehr gutes Bild.
Es wird dunkel. Ich beobachte zunächst visuell, der Himmel ist ja einfach zu schön. Zunächst mit diversen Feldstecher. Pleiaden, Praesepe, Coma-Sternhaufen und die Milchstraße im Fuhrmann sind ja wirklich lohnende Ziele. Dann mit dem Fernrohr.Im Lauf der Nacht sind viele Kugelsternhaufen dran: M3, M13, M92, M5 (ein traumhaftes Objekt, das es mit M13 aufnehmen kann), M68, M10, M12, M14. Ich kann die Schönheit der Objekte in Worten nicht wirklich beschreiben. Natürlich auch Galaxien. Das Feld um M84 verwende ich als Testobjekt für visuelles Beobachten. Wer kann alle 9 Galaxien in diesem Feld sehen? NGC 4565, NGC 4631, NGC 4656, M51, M63, M65, M66, NGC 2903. Und auch ein paar Exoten werden "getauscht", so etwa das wechselwirkende Paar NGC 3226/27 (man erkennt visuell in der Tat den die beiden Galaxien verbindenden Schleier) oder das Spindelgalaxienpaar NGC 4216 und NGC 4206. Angelika und Günther Eder besuchen heute unsere Star Party und Günther hat immer gute Galaxientipps auf Lager.
Später in der Nacht mache ich dann doch noch ein paar Deep Sky Fotos, in gewohnter Weise azimutal montiert, was aufgrund der Nachführ(un)genauigkeit die Belichtungszeit auf 15 Sekunden reduziert. Für Kugelsternhaufen kein Problem. Auch nicht für AstroArt, mit dem ich die Bilder stacke.
Wie gesagt, bei Kugelsternhaufen kein Problem. Die eigenartige Anzahl von Bildern ergibt sich einerseits durch Verwerfen von Ausschuss, andererseits durch den Umstand, dass ich das Zählen zugunsten Erfahrungsaustausch vernachlässigt habe. Bei schwächeren Objekten erkennt man aber schon die Grenzen dieses Verfahrens.
Und bei Galaxien sind 15 Sekunden Einzelbelichtung einfach zu wenig.
Die letzten beiden Bilder zeigen die Grenzen des Verfahrens mehr als deutlich auf. Hier ist DSLR der CCD-Kamera doch noch weit unterlegen. Den Abschluss bildet dann noch ein Blick zu Jupiter - er steht gegen 3 Uhr schon recht hoch. Zu tief noch für die Webcam, aber ein DSLR-Schnappschuss bei 3m zeigt die Monde recht nett.
Wieder eine traumhafte Beobachtungsnacht, die viel zu schnell vergangen ist. |