WAA Easter Star Party 2007

2. Nacht, 14./15. April 2007

Szenenwechsel auf der "Wand" ...


Während die einen die letzten Sonnenstrahlen genießen ...


... oder die letzte Thermik ausnützen, ...


... beginnen andere, sehr zum Erstaunen der einen, ...


... mit dem Aufbau der Teleskope

Wenn sich am Abend die Sonne nach Westen neigt, genießen die einen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen oder nützen die letzte Thermik für einen abendlichen Flug; die anderen aber beginnen, in Erwartung des Sonnenuntergangs, mit dem Aufbau von Teleskopen. Während sich für Wanderer, Ausflügler oder Flieger der Tag neigt, beginnt für uns Amateurastronomen erst das Programm. Es ist ein fließender Übergang mit interessanten Begegnungen und Erfahrungsaustausch.


Es steht schon alles auf dem Banner ...*

Wir hatten, in sicherer Erwartung guten Wetters, reichlich Werbung für diese Easter Star Party gemacht; und schon letzte Nacht waren für einen Freitag ungewöhnlich viele Beobachterinnen und Beobachter mit ihren Teleskopen gekommen. Heute zeichnet sich ein noch nie da gewesener Ansturm zu einer WAA Star Party ab.

Es fällt schwer, das geschäftige Treiben in Wort und Bild festzuhalten. Zum einen, weil es sich über einen wirklich großen Bereich abspielt, den abzuschreiten schon einige Zeit in Anspruch nimmt. Zum anderen, weil die Dynamik, geprägt von der freudigen Erwartung eines ganz besonderen gemeinsamen Erlebnisses, eben nicht statisch ist. Versuchen wir es dennoch.


Beeindruckende Szene, und das ist erst der Anfang!

Immer mehr WAA-ler kommen mit ihren Instrumenten oder auch ohne; denn ein Teleskoptreffen ist ja auch dazu da, Teleskopluft zu schnuppern.


Aufbau in den letzten Sonnenstrahlen

Zu einem guten Teleskoptreffen gehört auch ein Shop. Schließlich könnte ja etwas vergessen worden sein. Oder anders: Das Probieren und Tauschen von Zubehör hat schon oft auch Appetit gemacht, das eine oder andere Teil selbst zu besitzen.


Zu einem guten Teleskoptreffen ...


... gehört auch ein gut sortierter Shop

Bei jedem Teleskoptreffen gibt es Instrumente, die im Mittelpunkt des Interesses stehen. Eines davon ist heute zweifellos der im wahrsten Sinn des Wortes überragende 7" (180mm) Astrophysics-Refraktor von Wolfgang Valentin.


Dieses gewaltige Instrument ist sicher ...


... einer der Höhepunkte der heutigen Nacht*

Der Abend und die Dämmerung stehen ganz im Zeichen von Aufbau, Justieren, aber auch Bestaunen der anderen Instrumente. Tauchen wir in die Stimmung ein ...


Troubleshooting*


Uhrenvergleich*


Ein"süden"


Festzurren


Webcam-Check


Montieren

Bei einem Teleskoptreffen interessieren auch originelle Lösungen, und auch davon haben wir einige.


Montageschiene aus dem Sicherungskasten, billig erhältlich in jedem Baumarkt


Polwiege Marke Eigenbau


Montageplatte für ETX mit viel Ablagefläche


Interessanter Dobson-Beobachtersessel

In der Dämmerung wird es rasch kühler, kühler als am Vorabend. Nach dem Aufbauen der Instrumente heisst es daher, die Kleidung den Verhältnissen anpassen.


Jetzt sind alle deutlich wärmer angezogen

Jetzt steht auch der Beobachtung der Venus nichts mehr im Weg; einige verfolgen sie schon seit dem Nachmittag. Auch wenn das Seeing nicht so gut ist wie gestern, unser Schwesterplanet ist das Objekt der Dämmerung.


Venus im nahen IR und ...


... im nahen UV

Zur Venus gibt es noch seperate Beobachtungsberichte.


Star Party Time!

Allmählich wird es dunkel. An die 50 oder 60 Personen sind gekommen mit knapp 40 Teleskopen, das ist von der Anzahl der Instrumente her eindeutig Star Party-Rekord, sieht man von der Totalen Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 ab (die als "Nullte Summer Star Party" mit ca. 100 Instrumenten wohl einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt hat - aber wer weiss ...).

Bald strahlt über uns ein wunderbarer Sternenhimmel, dank exzellenter Duchsicht. Ich höre "das erinnert mich an Namibia" ... ist das nicht übertrieben? Durchaus nicht. Ein Blick zum Kleinen Wagen verrät einmal mehr eine freisichtige visuelle Grenzgröße von 7,0 mag. Wäre da nicht das Licht von den Städten in der Ebene, wir müssten uns nicht zehn Stunden ins Flugzeug setzen (ausser, wir wollen Omega Centauri oder Eta Carinae sehen).


Dämmerungsspektakel: Die internationale Raumstation ISS zieht zwischen Venus und den Pleiaden über den Himmel

In der fortgeschrittenen Dämmerung steht Saturn hoch im Süden. Obwohl das Seeing generell nicht so gut ist wie gestern, der Ringplanet zeigt sich einmal mehr von seiner besten Seite und wird allgemein bestaunt - auch von den fassungslosen Gästen, die zufällig auf unser Treffen stoßen.


Fast zu schön um wahr zu sein: Saturn (12" LX-200 bei f/20)

Wir haben bei der Organisation des Teleskoptreffens darauf geachtet, dass Fahrzeuge so abgestellt werden, dass beim Wegfahren unnötige Blendung vermieden wird. Das ist weitgehend gelungen. Wir haben auch alle Fotografen gebeten, ihre Laptops so aufzustellen, dass niemand geblendet wird. Das ist voll gelungen und wir danken allen Teilnehmern für die vorbildhafte Lichtdisziplin. So kann bei unserem Teleskoptreffen durchaus auch ernsthaft beobachtet werden.


Nächtliche Stimmung unter den Sternen des Raben und Spica


Fotograf ...


... in Aktion


Dreimal Astrophysics (darunter 7") unter Sirius, Orion, Stier und Venus


Beobachten unter der Cassiopeia


Iridium 22 sorgt mit einem Flare für Abwechslung

Eine tolle Beobachtungsnacht, wie gesagt mit 7 mag, in der reichlich Deep Sky beobachtet und fotografiert wird. Da kommen sicherlich noch viele Berichte.


Letzte Beobachter unter Skorpion und Jupiter

Nach Mitternacht beginnen die ersten mit dem Abbau; eigentlich früh für so eine tolle Nacht, aber dank unserer guten Aufstellung geht das fast ohne Probleme von statten. Ein harter Kern harrt wieder bis gegen 3 Uhr aus; da strahlen schon Skorpion und Jupiter vom Himmel.


Löwe und Saturn gehen unter


Die Sommermilchstraße geht auf

Unsere Star Partys sind Teleskoptreffen, und wenn das Wetter passt, so wie an diesem Wochenende, dann können sie es mit anderen, etablierten Treffen durchaus aufnehmen. Die Easter Star Party hat wohl, jahreszeitlich bedingt, ihren Platz gefunden. Und die Hohe Wand beim Gasthof Postl ist auch ein idealer Ort für so ein Teleskoptreffen.

Text: Alexander Pikhard, Fotos: Alexander Pikhard, * Wolfgang Valentin