Mond

Wien 12, 29. 04. 2007

20070429api20.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:29. 04. 2007
Zeit:20.00 bis 23.30 MESZ
Ort:Wien 12
Instrument:12" Meade LX200 mit Philips SPC 900, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:gut (2)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:ausreichend (3)
Temperatur:14 °C
Bemerkungen:zeitweise Durchzug von Wolken
Bericht:

Heute Nachmittag gab es einiges an Wolken, doch am Abend klart es auf. Es ist, bedingt durch die schwache Kaltfront, kühler als an den Abenden zuvor. Der schon recht volle Mond steigt tief aus dem Südosten hoch und ist bei noch heller Dämmerung ein recht reizvoller Anblick. Wird im Bild als Mosaik festgehalten.

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Mond in der Dämmerung. Mosaik aus 6 Aufnahmen, 12" Meade LX-200 bei f/10 (F=3m), Canon EOS 350D,
6 x 1/80s bei 200 ISO

Auch wenn der Mond schon recht voll ist, am Terminator gibt es noch jede Menge Sehenswürdigkeiten. Der nördliche Oceanus Procellarum ist reich an lunaren Domen, eine Formationsart, die anderswo auf dem Mond nicht so häufig auftritt.

Die folgenden Webcambilder entstehen bei nicht allzu gutem Seeing mit einer Brennweite von 3m (f/10), IR Passfilter und Philips SPC 900. Aufgenommen werden jeweils 300 Frames mit 5 Frames pro Sekunde, gestackt werden zwischen 30 und 120 Frames. Alle Bilder verkleinert.

1
Rümker (im Bild ganz links nahe beim Terminator) an der Grenze vom Oceanus Procellarum zum Sinus Roris
ist eine der bekanntesten Domgruppen auf dem Mond und ist praktisch nur so nahe am Terminator zu beobachten.
Die Dome der Montes Gruithuisen (Mitte, ganz unten) sind schon wesentlich weniger gut zu sehen als am Vorabend.
Auch links oben ist eine eigenartige, flache Domstruktur zu erkennen. Mosaik aus zwei Aufnahmen.

3
Ein Klassiker, auch bei schlechterem Seeing: Das Schrötertal bei Aristarch (hell) und Herodot

5
Eine extrem spannende Insellandschaft im Oceanus Procellarum. Westlich des Kraters Marius liegt ein eigenartiges
Bergland aus vielen isolierten Domen. Rechts der helle Strahlenkrater Kepler, unten der auffällige Krater Reiner.
Mosaik aus zwei Aufnahmen.

6
Der südwestliche Rand des Oceanus Procellarum besticht durch steil aufsteigende Bergflanken.
In der Ebene einige teils versunkene Krater wie der sehr dunkle Billy (rechts) oder Hansteen mit
deutlicher Rille im Krater (Rima Hansteen). Ganz versunken auch Sirsalis E (links Mitte). Darunter
liegt die Sirsalis-Rille (Rima Sirsalis), die sich in das Bergland zieht.

7
Klassiker: Schickard (links) und Phocylides (rechts)

Fazit: Zu jeder Phase ist der Mond ein Erlebnis, kann ich nur sagen.

Saturn und schon gar nicht Jupiter geben bei dem Seeing fotografisch nichts her.