Vollmond

Wien 12, 02. 05. 2007

20070502neb20.html

Beobachter:Alexander Pikhard, Natalie Ebner
Datum:02. 05. 2007
Zeit:20.00 bis 23.00 MEZ
Ort:Wien 12
Instrument:12" Meade LX200, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:schlecht (4)
Temperatur:15 °C
Wind:kein
Bemerkungen:Wolkenlos
Bericht:

Gestern war der Mond fast voll, heute ist er schon etwas über den Vollmond hinaus. Die Sterne funkeln, das verheisst kein gutes Seeing, also denke ich zunächst gar nicht an eine detaillierte Beobachtung. Bis der Mond kitschig im Südosten aufgeht.


Kitschiger Mondaufgang, Komposit

Aus der Richtung, in der der Mond aufgeht, starten um diese Zeit viele Flugzeuge aus Wien Schwechat. Ich lege mich, jetzt mit dem LX-200, auf die Lauer. Es dauert nicht lange ...


Fly me to the moon ...

Obiges Bild ist ein Mosaik aus 7 Aufnahmen am 12" LX-200 bei f/10 (F=3m) und der Canon EOS 350D, 1/40s bei 200 ISO, und gerade im mittleren Bild erwische ich das Flugzeug. Der extrem wellige Mondrand ist Seeing und die Farbsäume sind atmosphärische Refraktion in der geringen Höhe.

Einstweilen im Nordwesten ...


Venus und El Nath, darüber der Fuhrmann, darunter Lichtverschmutzung

Zurück zum Mond. Vollmond liegt noch nicht lange zurück und bedingt durch die Südbreite des Mondes gibt es einen "Nordostterminator". Das Seeing ist für die Webcam viel zu schlecht, aber mit der EOS 350D kann ich schon etwas erreichen. 20 Aufnahmen (1/160s bei 200 ISO) sind rasch gestackt, und um Registax nicht vollends zu überfordern, nehme ich die Bilder mit der geringsten Auflösung der Kamera (S) auf. L- oder gar RAW-Bilder stacken, da steigt Registax meist aus.


Terminator im Nordosten des Mondes. Ganz oben das Mare Humboldtianum mit doppeltem Wall, darunter der Krater
Endymion. Rechts oben am Terminator der große, flache Krater Gauss. Dann das bekannte Mare Crisium.

Später in dieser Nacht wird der Szenenwechsel am Himmel einmal mehr deutlich.


Mond (rechts oben), Jupiter und Antares (links unten)

Derzeit geht Jupiter schon vor Mitternacht auf und bei einem so hellen Objekt, das schon im Aufgang gut zu sehen ist, werden die vier Minuten pro Tag, die es früher aufgeht, sehr deutlich. In vier Tagen ist das schon mehr als eine Viertelstunde! Während Venus gerade den Höhepunkt ihrer Abendsichtbarkeit erreicht hat und Saturn sich dem Ende seiner Sichtbarkeit nähert, betritt Jupiter allmählich die Bühne der ersten Nachthälfte. Für Abwechslung ist gesorgt.