Beobachter: | Wolfgang Valentin |
Datum: | 19. 05. 2007 |
Zeit: | 17.00 bis 02.00 MESZ |
Ort: | Kahlenbergterrasse |
Instrument: | 7"-Refraktor |
Bedingungen: |
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Bericht: | Alex' umfangreichem Bericht sind eigentlich nur mehr einige weitere Stimmungsfotos hinzuzufügen. Ich bin gegen 17 Uhr am Kahlenberg dazugestoßen, als bereits reges Treiben herrschte: Sonnenbeobachtung mit Objektivsonnenfilter aus Spezialglas: Zwischen 18 und 21 Uhr gab es kein offizielles Programm, dennoch blieben die Teleskope in Betrieb und wurden von den Besuchern weiter umschwärmt. Hier einer der seltenen Momente mit von der Menschenmenge befreitem Blick sowohl auf Teleskoppark als auch auf Wien zu Füßen unserer Aussichtsplattform: Wer findet auf dieser Aufnahme das Riesenrad? In den Abendstunden sind Mond und Venus die erklärten Ziele. Sie stehen schon tief, sodass der mächtige Dobson tief in seinen Rachen blicken lässt. Zu späterer Stunde verschlang dieses lichthungrige Gerät mühelos den Kugelsternhaufen im Herkules (M13) sowie das Galaxientriplett im Löwen - Deep Sky am Kahlenberg!
Um durch das Teleskop zu fotografieren bedarf es einiger Umrüstung was bedeutet hätte, den nicht enden wollenden Besucherstrom unterbrechen zu müssen. Also begnüge ich mich damit, die Erinnerung mit einer Starry Night Software Simulation festzuhalten. Die Licht-/Schattengrenze am Mond verlief entlang der gekennzeichneten Krater, die sich im flach einfallenden Sonnenlicht besonders gut abzeichneten. Vor allem Langrenus und Petavius mit komplexen Wallstrukturen und mächtigen Zentralgebirgen gefielen mir gut. Nachdem Mond und Venus untergegangen waren, erhielt Saturn nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit. Der Refraktor hat ihn hier im Visier. Die Rathausuhr sagt es: erst kurz vor Mitternacht legt sich der Trubel, und es ist erstmals an eine Aufnahme durch den Refraktor zu denken. Und wer findet das Riesenrad auf diesem Bild :-) ? Der Vollmond passt erfahrungsgemäß bei gleicher Brennweite (1620mm) ganz genau in den Bildausschnitt meiner Kamera. Vom Kahlenberg aus gesehen ist das Riesenrad also etwa so groß zu sehen wie der Mond, was gleichermaßen für das unbewaffnete Auge gilt. Das auf die Stadt gerichtete Fernrohr lockte abermals einige Besucher an, entgegen dem am Himmel Gebotenen scheint sich mancher davon aber tiefere Einblicke erwartet zu haben ... Gegen 2 Uhr baue ich als einer der letzten ab und lasse nach Stunden des hektischen Treibens den Kahlenberg in friedlicher Stille zurück. Wolfgang Valentin |