Mond und Jupiter

Wien 12, 25. 05. 2007

20070525neb21.html

Beobachter:Alexander Pikhard, Natalie Ebner
Datum:25. 05. 2007
Zeit:21.30 bis 00.45 MESZ
Ort:Wien 12
Instrument:12" Meade LX200 mit Philips SPC 900, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:ausreichend (3)
Temperatur:28 °C
Bemerkungen:Recht dunstig, einige Cirren.
Bericht:

Von einem dunstigen Himmel leuchtet der Mond. Ein rascher Blicks durchs Fernrohr zeigt eine traumhafte Phase und halbwegs brauchbares Seeing, daher ein paar Fotos.


Mond in der Totalen. 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), Canon EOS 350D,
Mosaik aus drei Bildern (1/40s bei 200 ISO)

Ein paar Serien mit der Webcam. Für die nachfolgenden Aufnahmen gilt: 12" LX-200 bei f/10, F=3m, Philips SPC 900, IR Passfilter 742nm, Bilder etwas zugeschnitten und verkleinert. Aufgenommen wurden 300 Frames, verwertet zwischen 100 und 200.


Rupes Recta. Auch im Bild: Rima Birt (links) und Arzachel mit Rima Arzachel (rechts oben)


Copernicus ganz am Terminator, daher ist der versunkene Krater Stadius mit seiner
berühmten Kraterkette extrem gut zu sehen. Rechts oben Eratosthenes.


Plato und die vorgelagerten Montes Teneriffe und Mons Pico


Clavius genau am Terminator, was für ein Anblick!

Jetzt experimentiere ich mit verkürzter Brennweite. Die nachfolgende Aufnahme entsteht bei f/6.3, also F=1890mm).


Die Apenninen

Beim Stacken muss der Wavelet-Filter jetzt schon recht behutsam eingesetzt werden. Ich verkürze die Brennweite weiter auf f/3.3 (F=990mm).


Die Apenninen. Links unten Copernicus. Oben Archimedes.


Südliches Bergland mit Clavius am Terminator und Tycho

Bei diesem Öffnungsverhältnis ist mit Wavelet fast nichts mehr zu machen, ohne dass die Kontraste kitschig werden bzw. Artefakte entstehen. Lösung ist der Gauß-Wavelet Filter. Trotzdem, es stimmt schon: Die Philips ToUCam und ihre Nachfolger arbeiten am besten bei f/12 bis f/15. Für Bilder wie das letzte vom südlichen Bergland nimmt man besser die Digitalkamera.

Etwas später steht Jupiter schon hoch (15° um Mitternacht). Das Seeing ist akzeptabel und ein Blicks durchs Okular zeigt den Riesenplaneten mit nur einem Wolkenband. Skurril. Doch was die Webcam dann liefert, ist noch viel skurriler:


Jupiter mit Ganymed (näher) und Io (ferner). 12" LX-200 bei f/10, F=3m, IR Sperrfilter, Philips SPC 900.
450 von 600 Frames gestackt. System I = 228°, System II = 112°.

Jupiter zeigt in der Tat nur das NEB, das SEB fehlt völlig. Der GRF ist von einem breiten, weissen Band umgeben und schwebt ziemlich frei in einer breiten, weißen Zone. Daher ist er auch im Fernrohr visuell gut zu erkennen. Das EB ist breit und dunkel, so dass von der EZ kaum etwas übrig bleibt. Erscheint durch das Fehlen des SEB Jupiter mit freiem Auge heller als gewöhnlich? Nicht auszuschließen.