Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||
Datum: | 25. 05. 2007 | ||
Zeit: | 20.00 bis 22.30 UT | ||
Ort: | Wien 21 | ||
Instrument: | Refraktor 130/1040mm, Webcam Philips ToUCam Pro II | ||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Am Südrand des Wolkenmeers, des Mare Nubium (Rükl Karte Nr.54) gibt es zwei Krater, die direkt aneinander grenzen und deren Kraterwälle am Berührungspunkt eine Lücke bilden. Der grössere Krater ist Pitatus (106km Durchmesser), der andere Hesiodus (42km). Um den Zeitpunkt herum, an dem die Sonne über den beiden Kratern aufgeht, scheint sie genau durch eine schmale Lücke in ihrem gemeinsamen Kraterrand. Wenn der Mondterminator gerade die richtige Länge hat (ca. -18°), dann fällt ein Lichtstrahl durch die Lücke und scheint in den noch dunklen Boden des Hesiodus: der "Hesiodus-Strahl" (Hesiodus ray), eine schöne Erscheinung von Licht und Schatten auf dem Mond! Das Phänomen wurde schon von vielen Mondguckern beobachtet, siehe z.B. hier und hier. Am Abend des 25.5. hatte ich auch Gelegenheit das recht seltene Ereignis zu sehen: ich konnte zwischen 20:00 und 22:30 UT beobachten. Visuell war der Strahl bei 148x im 130mm Refraktor sehr deutlich und faszinierend zu sehen! Licht und Schatten am Mond und die Änderung in recht kurzer Zeit! Die Luft "waberte" ziemlich, nach einem heissen Tag war das Seeing recht schlecht und der Mond sank dann auch schon tiefer....
Für die recht seltene Erscheinung gibt es sogar schon eine Vorausrechnung wann sich wieder eine Gelegenheit zur Beobachtung ergibt: http://www.lunar-occultations.com/rlo/rays/hesiodusp.htm -- viel Glück bei der Beobachtung! |