Achter Abend unseres Kurses "Erlebte Astronomie, Teil 2 - lebendige Wissenschaft" und zum achten Mal schönes Wetter. Damit ist wohl endgültig klar, dass dieser Kurslauf 2007 in die Annalen eingehen wird. Dabei haben wir heute ja unglaubliches Wetterglück. Nach mehreren Tagen Schlechtwetters klart es gegen Abend auf und vor der nächsten Störung wird genau der heutige Abend klar sein, wohl als einziger in dieser Woche.
Am letzten Abend des Kurses, dessen Motto "Lebendige Forschung" lautet, geht es um die letzte große Frage der Menschheit: "Sind wir allein im All?"
|
|
Wir können natürlich (noch) keine Antwort auf die Frage liefern, aber wir vermitteln den aktuellen Stand der Forschung. Nach dem Kurs wartet ein hochinteressanter Abendhimmel mit vier Planeten und dem Mond auf uns. Das erste Ziel ist schwierig: Merkur.
Wer findet hier den Planeten Merkur? Das ist nicht einfach!
|
|
Nächstes Ziel ist die Venus; sie bildet heute mit Castor und Pollux ein schönes Dreifachgestirn.
Venus, Pollux und Castor
Wir beobachten wieder mit dem 18" Obsession (und seinem 8" Newton, huckepack montiert) und diversen Feldstechern. Ein gutes Instrumentarium für die Planeten dieses Abends. Die Fotos der Objekte sind wieder Schnappschüsse durch das Okular (auch das Bild vom Merkur oben, durch den Feldstecher), allesamt Einzelbilder.
|
|
Das Seeing ist heute nicht so gut, aber in ruhigen Momenten geben die Planeten trotzdem ein gutes Bild ab. Nächstes Ziel ist Saturn. Dazu muss unsere Mobile Sternwarte wandern. Nicht das einzige Mal an diesem Abend.
|
|
Und wenn wir schon in der Gegend sind, rasch ein Blick zum schönen Doppelstern γ im Löwen (Algieba).
|
|
Im Südosten wird es hell. Der Mond geht hinter den Bäumen des wunderschönen Parks auf, und auch Jupiter, der höher steht, obwohl weiter im Osten. Der Mond hat heute wieder einmal eine extreme Südbreite.
Mond und Jupiter tauchen auf, darüber die Sterne des Skorpions und des Schlangenträgers
Um Jupiter zu beobachten, ist erneut ein Platzwechsel erforderlich - fast in die Abstellhütte des Traktors.
|
|
Obwohl der Riesenplanet sehr tief steht, zeigt er im Fernrohr erstaunlich viel Detail. Vor allem der Große Rote Fleck ist deutlich, und außerdem ist das SEB wieder da. Dann kommt endlich auch der Mond hinter den Bäumen hervor.
|
|
Um den Mond, heute übrigens voll, zu beobachten, ist erneut ein Platzwechsel erforderlich.
Vollmond
Diese wunderschöne Beobachtungsnacht ist ein würdiger Abschluß eines schönen Kurses, der uns allen sehr viel Spaß gemacht hat. Der Dank des Kursteams der WAA gilt unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit ihrem regen Interesse sehr zum gelingen dieses Kurses beigetragen haben. Das mit dem Wetter war allerdings unwahrscheinliches Glück. Rechnet man in unseren Breiten mit 25% Chance auf gutes Wetter, dann stehen die Chancen für gutes Wetter an acht (zeitlich weit auseinander liegenden und daher von einander unabhängigen) Abenden bei 1 : 65536. Gut, die Chance auf einen Lottosechser ist noch viel geringer, aber Glück hatten wir schon.
Text: Alexander Pikhard, Fotos: Monika Klapka und Alexander Pikhard