Beobachter: | Alexander und Daniela Pikhard, Natalie Ebner | ||||||||||||
Datum: | 19. 06. 2007 | ||||||||||||
Zeit: | 21.00 bis 00.30 MESZ | ||||||||||||
Ort: | Wien 12 | ||||||||||||
Instrument: | 12" Meade LX-200, Philips SPC 900, Canon EOS 350D | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Ein wunderbarer Abend heute! Warm und klar. Wir feiern mit meiner Tochter Daniela die äußerst erfolgreich bestandene Matura und nach dem Abendessen ergibt sich immer wieder zwischendurch Gelegenheit für einen Blick zum Himmel.
Schon in der hellen Dämmerung sind Mond und Venus auffällig. Es ist immer wieder erstaunlich, wie lang ein Tagesweg des Mondes ist. Gestern hatte der Mond ja die Venus bedeckt.
Etwas später ist der Erdschein auf dem Mond schon gut zu erkennen und auch Saturn, in dessen Nähe der Mond heute steht.
Ein Blick zum Mond durchs Fernrohr ist immer wieder schön.
Doch nicht nur der Mond selbst mit seinen Ebenen und Kratergegenden beeindruckt. Es gibt eine Sternbedeckung! Der recht helle Stern ν (5,26mag) wird in Kürze vom Mond bedeckt.
So eine Sternbedeckung ist doch immer wieder spannend. Aufgrund des doch eher familiären Abends habe ich aber auf die Zeitnehmung verzichtet, sondern die Bedeckung hergezeigt. Kaum ist die Bedeckung vorbei, wartet der nächste Höhepunkt. Die Internationale Raumstation ISS und das Space Shuttle Atlantis fliegen als helles Doppelgestirn über den Himmel.
Faszinierend, wie die beiden Objekte in konstantem Abstand ruhig über den Himmel gleiten. Das ist Raumfahrt. Kein "hui", kein "zisch", sondern vom Menschen nutzbar gemachte Astrodynamik. Raumschiffe sind künstliche Himmelskörper. Nächstes Ziel ist Jupiter, der jetzt hell und ruhig im Süden steht.
Bei stärkerer Vergrößerung ist der Anblick des Planeten wie immer faszinierend, auch wenn das Seeing nicht so überragend ist.
Das SEB ist immer noch so gut wie verschwunden, bzw. extrem dünn. Es unterscheidet sich vom EB und den STrB eigentlich nur durch seine rötliche Färbung. Auffällig ist der Kontrast zwischen den dunklen nördlichen und den hellen südlichen tropischen Breiten. Der neue Rote Fleck "Red Junior" dürfte ganz am Rand stehen (im Bild links). Für nicht überragendes Seeing gar kein so schlechtes Bild. Nach Mitternacht ist es so einigermaßen dunkel und wir können sogar ein paar Deep Sky Objekte anschauen, allen voran die beiden schönen Kugelsternhaufen M5 und M13. Und bevor ich abbaue, versuche ich rasch ein paar "schnelle" Astrofotos. Mal sehen, was möglich ist. Ich nehme mit der EOS 350D bei f/6.3 am 12" LX-200 ein paar Kugelsternhaufen mit jeweils 15 Sekunden bei 1600 ISO auf. Bei dieser kurzen Belichtungszeit spielt das Rauschen noch kaum eine Rolle, auch nicht in so einer tropischen Nacht wie heute. Um die Grenzen auszuloten, nehme ich Objekte auf, die nicht allzu hoch stehen. Alle Bilder sind verkleinert.
M62 steht noch tiefer als M4. Der an sich sehr große Kugelsternhaufen wird nicht nur ein Opfer des hellen Hintergrunds, sondern auch ein Opfer des Seeings. Aber - aufgelöst ist auch er. Fazit: Auch zu Hause kann man sehr schöne Beobachtungsabende verbringen.
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