Beobachter: | Alexander Pikhard, Roland Graf | ||||||||||||||
Datum: | 08. 07. 2007 | ||||||||||||||
Zeit: | 20.00 bis 23.00 MESZ | ||||||||||||||
Ort: | Sofienalpe | ||||||||||||||
Instrument: | 12" Meade LX200 mit Philips SPC 900, Canon EOS 350D, 18" Obsession Dobson | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Vor dem Durchzug einer Kaltfront sollte sich noch einmal ein Beobachtungsabend ausgehen. Roland und ich finden uns auf der Sofienalpe ein. Als einzige WAA-Beobachter heute, schade. Der Abend beginnt, noch vor Sonnenuntergang, mit einer ersten Sensation, nämlich der hellsten Nebensonne, die ich je beobachtet habe.
Wikipedia verrät: "Nebensonnen sind Haloerscheinungen die in einem Abstand von rund 22° links oder rechts, manchmal auch beidseitig, neben der Sonne auftreten. Es erscheint dabei so, als ob sich neben der Sonne eine zweite, schwächere befinden würde. Der wissenschaftliche Name einer Nebensonne ist Parhelion (Plural Parhelia). Die englische Sprache bezeichnet sie sehr fantasievoll als sun dog (Sonnenhund). Die Bezeichnung spiegelt die Tatsache wider, dass Nebensonnen sich immer an der Seite der Sonne befinden. Ähnliche Lichterscheinungen kann man auch beim Mond beobachten. Den Nebenmond sieht man allerdings aufgrund der geringeren Lichtstärke seltener, meist bei Vollmond. Hervorgerufen wird diese Erscheinung durch dünne Wolken von Eiskristallen. Jeder dieser Kristalle stellt ein natürliches hexagonales Prisma dar. Das weiße Sonnenlicht tritt an einer Seite der hexagonalen Eisprismen ein und an der übernächsten Seite aus. Beim Ein- und Austritt wird das Licht in einem genau definierten Winkel gebrochen. Kristalle, die vom Standpunkt eines Beobachters aus eben diesen Winkelabstand zur Sonne aufweisen, lenken ihr Licht auf den Beobachter, und er sieht einen kreisförmigen Halo um die Sonne. Da der Brechungswinkel für jede Wellenlänge verschieden ist, ist das Licht zudem in die Farben des Regenbogens aufgespalten. Zur Entstehung einer Nebensonne ist zusätzlich eine sehr geringe Luftbewegung in der Wolke erforderlich. Die Eiskristalle sinken dann zu Boden, wobei sie sich querstellen, so dass die Brechung bevorzugt entlang der Horizontlinie erfolgt. Die Haloanteile, die dieser Brechungsrichtung entsprechen, leuchten dann besonders hell, weswegen die Nebensonne sich immer auf gleicher Höhe mit der Sonne befindet." Die Wolken lösen sich allmählich auf und wir starten in einen Beobachtungsabend. Immer wieder begleiten uns interessierte Gäste, betrachten Venus, Jupiter und Deep Sky Objekte durchs Fernrohr und folgen unseren Erklärungen.
Die ersten Objekte des Abends sind Venus - ich nehme sie bereits lange vor Sonnenuntergang auf - und Jupiter. Das nicht allzu gute Seeing limitiert deren Beobachtung allerdings. Die Webcambilder entstehen jeweils am 12" LX-200 bei 3m Brennweite (f/10) mit der Philips SPC 900.
Saturn gibt, seeingbedingt, nicht mehr sehr viel her.
In weiterer Folge wird die Nacht sehr klar, die Wolken lösen sich auf, bis auf die im Westen am Horizont lauernde Front.
Wir beobachten zahlreiche Deep Sky-Klassiker wie M5, M13, M92, M57, aber auch die prominentesten Doppelsterne. Unsere Gäste sind von der Schönheit dieser Objekte wirklich begeistert, die Nacht ist jetzt ja auch sehr gut. Da fällt mir ein, welches Objekt ich gestern vergessen habe ...
Den Kometen C/2006 VZ13 (LINEAR)! Mit 10,2mag sollte er zu schaffen sein. Doch welche Überraschung! Der Komet ist sehr gut zu sehen. Er dürfte heller sein, so um die 8 bis 9 mag, und bei der guten Durchsicht ist er wirklich auffällig im Fernrohr. Ich mache ein rasches Foto durchs LX-200.
Jetzt aber ziehen die Wolken der nahen Front endgültig auf und wir bauen nach einem sehr abwechslungsreichen Abend ab. |