Beobachter: | Alexander Pikhard, Natalie Ebner | ||||||||||||
Datum: | 15. 07. 2007 | ||||||||||||
Zeit: | 21.00 bis 23.00 MESZ | ||||||||||||
Ort: | Wien 12 | ||||||||||||
Instrument: | 12" Meade LX-200, Philips SPC 900 | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Ein heißer, klarer Abend. Gleich einmal als Entschuldigung an alle, die mich angerufen haben, um irgendwo zu beobachten: Nach zwei langen Deep Sky Nächten brauche auch ich etwas Erholung. Die Terrasse ist dazu bestens geeignet. Jupiter strahlt im Südwesten und ein Blick durch das doch aufgebaute Fernrohr zeigt gutes Seeing. Das wundert mich. Ich hätte angesichts der brütenden Hitze in der Stadt (am Nachmittag hatte es stolze 36°C) ein gewaltiges Flimmern erwartet, doch oft täuscht man sich. Erstmals seit langem kann ich den Planeten mit 1,5x-Barlowlinse aufnehmen, also mit einer Brennweite von 4,5m. Und was ich sehe, überrascht mich nochmals.
Es ist erstaunlich, wie chaotisch heute die südlichen Breiten des Planeten sind. Nach dem GRF folgt eine auffällig dunkle, graue Wolke. Sie erinnert mich an die Spuren der Einschläge des Kometen Shoemaker-Levy 9 im Jahr 1994. Wo das SEB sein sollte, ist nur Chaos und auch das NEB zeigt Auflösungstendenzen. Die hellen, weißen Bereiche im Süden werden von dunklen Strukturen zurück gedrängt, dennoch ist die Südhalbkugel des Planeten noch viel heller als die nördliche Hemisphäre.
Etwas später kommt der Unterschied zwischen Süden und Norden noch viel deutlicher zum Vorschein. Dort, wo das SEB liegen sollte, findet sich nur eine Kette dunkelgrauer Wolken. Überhaupt scheinen die Bänder heute durch zahlreiche dunkle und helle Flecken gestört. Ein wirklich spannender Planet. Doch jetzt siegt die Müdigkeit endgültig. Für Deep Sky ist es ohnedies zu dunstig, wie Blicke zu M22, M57 und M27 belegen. |