Meine erste CCD-Nacht

Edlach/Rax, 14. 09. 2007

20070914sfl21.html

Beobachter:Thomas Schröfl
e-Mail:schroefl@via.at
Datum:14. 09. 2007
Zeit:21.00 MESZ
Ort:Edlach/Rax
Geogr. Länge:15 48 11
Geogr. Breite:47 41 21
Seehöhe:600
System:
Instrument:Pentax 75SDHF, Vixen-Leitrohr 60/700mm, Meade DSI II Pro
Bedingungen:
Durchsicht:gut (2)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:ausreichend (3)
Freis. vis. Grenzgroesse:5.5
Temperatur:14 °C
Luftfeuchtigkeit:78
Bemerkungen:Gute Bedingungen aber immer wieder Durchzug von Wolken
Bericht:

Der 4. Workshop +Easy Pictures+ naht und daher ist es höchste Zeit. daß ich mich mit dem DSI etwas vertraut mache, denn Theorie ist gut, aber bekanntlich kann Praxis durch nichts ersetzt werden.

Von versierten Profis vorgewarnt, halte ich mich daran, daß eine gute Vorbereitung die halbe Miete ist. Schon am Nachmittag baue ich die GP-DX auf und dem Rat folgend, daß am Anfang einer kurzen Brennweite der Vorzug zu geben ist, wähle ich als Aufnahmegerät den Pentax 75 SDHF mit 500mm Brennweite, obwohl das natürlich beim DSI mit 3,5 arcsec/Pixel zwangsläufig zum Undersampling führt. Aber für heute plane ich ja nicht hochaufgelöste Astroaufnahmen, sondern vor allem das Sammeln von ersten Erfahrungen mit dem DSI. Von Gerald Rhemann habe ich vor einiger Zeit das nicht mehr erhältliche Vixen-Leitrohr 60/700mm gebraucht erstanden, das mir heute gute Dienste leisten sollte, den ich habe es parallel zum Pentax auf massiven Leitrohrschellen montiert und noch bei Licht mit dem Fadenkreuzokular die beiden Fernrohre am Sendemast auf der Rax genau zueinander ausgerichtet + die Mastspitze steht bei beiden Rohren genau im Zentrum. Daher kann ich den DSI, einmal in den Fokus gebracht, unverändert am Pentax lassen und stelle die Objekte am Leitrohr ein. Wie sich zeigen sollte, sind sie dann jedenfalls am Chip und müssen nur mehr etwas nachzentriert werden. Damit läßt sich sehr viel Zeit sparen, denn nichts ist lästiger, als wenn das Objekt nicht am Chip ist und man nicht weiß, in welche Richtung man denn suchen soll.

Sobald es ausreichend dunkel ist norde ich die Montierung mit dem Polsucher möglichst genau ein; das sollte für nicht allzu lange Belichtungszeiten ohne Autoguider reichen. Alles ist für die DSI-Premiere fertig, als das Wetter verrückt spielt. Wo immer sich gerade das Objekt meiner Begierde befindet, läßt ein Wolke nicht lange auf sich warten. Kaum ist das Objekt zentriert, fokussiert und alles zur Aufnahme bereit, wird das Bild grieselig, denn eine Wolke steht davor. Gut eine Stunde kann ich nur die Manipulation mit der Gerätschaft üben, denn die 10 bis 15 Minuten, die für eine Aufnahmesequenz erforderlich sind, gönnen mir die Wolken nicht. Doch dann nach 22 Uhr wird es besser und ich kann nahezu 2 Stunden aufnehmen, bis die Luftfeuchtigkeit erbarmungslos zuschlägt. Objektive, Okulare, Laptop und Zubehörkoffer, alles schwimmt in hoffnungsloser Feuchtigkeit und Taubeschlag. Da auch die Bewölkung wiederum beginnt dichter zu werden, beschließe ich gegen Mitternacht den Abend zu beenden, denn der Kampf gegen den Tau würde in endlosem Trocken-Wischen ohne Aussicht auf nachhaltigen Erfolg enden. Was nun die ersten Erfahrungen mit dem DSI betrifft sei nur soviel verraten: DSI und die AutoStar Suite-Software sind ein sehr interessantes Package. Wer mehr erfahren möchte, dem empfehle ich den 4. Workshop "Easy Pictures" am 21.10.2007 auf der Sophienalpe.


M13, 22 Bilder je 8sec, gestackt, Darkframeabzug, log. Histogramm, in Astroart geschärft