Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||
Datum: | 23. 09. 2007 | ||||||||||||
Zeit: | 18.30 bis 23.30 MESZ | ||||||||||||
Ort: | Sofienalpe | ||||||||||||
Instrument: | 12" Meade LX200 mit Philips SPC 900, Canon EOS 350D | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Das Tripel ist voll; nach der Astropraxis am Freitag und dem Sternabend am Samstag folgt jetzt noch einmal Astropraxis auf der Sofienalpe am Sonntag. Am Nachmittag zog ein größeres Cirrenfeld über uns hinweg, dessen Reste den Sonnenuntergang verzieren.
Wobei die meisten "Cirren" Kondensstreifen von Flugzeugen sind - ein sichtbares Zeichen menschlicher Umweltbeeinflussung. Ein hässliches obendrein. Wir lassen uns von den Cirren nicht abhalten und bauen auf; wie gewohnt sind wir bald von interessierten Schaulustigen umringt.
Merkur ist gleich einmal das erste Ziel, wenngleich ein schwieriges.
In unseren Breiten kann man den sonnennächsten Planeten eigentlich nur zwischen Spätwinter und Frühsommer am Abendhimmel sehen, wenn die Ekliptik im Westen steil steht. Im Herbst liegt sie flach und Merkur geht nur kurz nach der Sonne unter. Nur im Fernrohr können wir ihn heute in dieser grenzwertigen Abendsichtbarkeit einfangen, und auch da ist er nur schwer zu sehen. Nach Merkur bewundern wir erst einmal den Sonnenuntergang.
Dem Sonnenuntergang folgt eine eindrucksvolle Dämmerung.
Nächstes Ziel ist dann einmal Jupiter; heute ist das Bild des Planeten seeingbedingt sogar recht klar.
Dann aber dominiert der Mond die Szene.
Beim Mond ist das Seeing recht gut und einige Webcamsequenzen bieten sich an. 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), Philips SPC 900, IR Passfilter 742nm. Hier stark verkleinert.
Auch zu fortgeschrittenerer Stunde besuchen uns heute viele Interessierte, wohl eine Folge des gestrigen schönen Sternabends. Echte Astropraxis-Stimmung kommt auf, als wir einer jungen ETX-Besitzerin Nachhilfe mit ihrem Instrument geben. Bis zu drei erfahrene "Autostar-Piloten" sind am Werk, bis alles einigermaßen funktioniert. Ich kann es nicht oft genug betonen: Für Einsteiger ist die Bedienung dieser Geräte zu kompliziert, die Freude an der Astronomie bleibt auf der Strecke, und das ist doch schade.
Der positive Aspekt an der Sache: In der Gruppe lösen wir die Probleme. Vielleicht sollten wir dem Hersteller dafür sogar dankbar sein, denn je komplizierter die Bedienung der Geräte, desto zusammengeschweißter die Gemeinschaft. Gegen 23.30 Uhr ist es einsam geworden, der morgige Montag, Cirren und helles Mondlicht machen die Entscheidung zum Abbau ganz leicht. |