Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||||
Datum: | 14. 10. 2007 | ||||||||||||||
Zeit: | 18.00 bis 22.00 MESZ | ||||||||||||||
Ort: | Sofienalpe | ||||||||||||||
Instrument: | 12" Meade LX-200, Philips SPC 900, Canon EOS 350D, 18" Obsession | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Nach einem Mariazell-Wochenende schon wieder beobachten? Und ob! Heute zeichnet sich nach einem traumhaften Herbsttag eine Traumnacht ab und so viele waren ja auch nicht in Mariazell. Allein die Temperatur, an die müssen wir uns jetzt wieder gewöhnen. Schon beim Aufbau in der Abendsonne hat es nur mehr 9°C.
Heute sind doch einige Beobachter hierher gekommen, denn der klare Abend sollte gute Bedingungen bieten, den schwierigen Kometen C/2007 F1 (LONEOS) zu sehen. Doch zunächst stehen hellere Objekte auf dem Programm. Das beginnt mit dem Neulicht des Mondes, das im Herbst wegen der flachen Ekliptik gar nicht so leicht zu beobachten ist.
Der Mond ist noch kein wirklich beeindruckendes Objekt. Schon mehr der Planet Jupiter, zumal auch das Seeing gut ist. Heute ist wirklich ein Spitzenabend!
Die Dämmerung spielt alle Farben. Der Himmel ist so klar, dass man im Westen bis zur Wachau, im Südwesten bis zum Schneeberg sieht. In der Tat, man sieht den Schneeberg von der Sofienalpe aus!
Das LX-200 harrt auf der Position, auf der der Komet C/2007 F1 (LONEOS) stehen muss. Und dort taucht er auch auf, sobald es dunkel genug ist, und wird immer deutlicher. Wir verfolgen ihn bis zum Untergang, er wirkt ca. 6-7mag hell und sieht aus wie ein nicht aufgelöster Kugelsternhaufen. Ich rücke ihm fotografisch zu Leibe.
Obwohl es noch gar nicht richtig dunkel ist, zeigt der Komet einen deutlichen, dünnen Schweif. Visuell können wir über einen Zeitraum von einer halben Stunde seine Bewegung ganz leicht erkennen. Ein netter Komet.
Der Abend wird sensationell klar. Klassiker wie M13, M92 und M57 (mit Zentralstern) sind heute eine Wucht, auch schwierige Objekte wie die beiden Teile des Cirrus-Nebels (NGC 6960 und NGC 6992-5) oder der Crescent-Nebel NGC 6888 sind wirklich deutlich. Über uns zieht die Milchstraße - von Horizont zu Horizont!
Unglaublich, so eine Milchstraße so nahe bei Wien. Klar, dass wir uns an diversen Sehenswürdigkeiten nicht sattsehen können.
Gegen 22 Uhr wird die Durchsicht schlechter, die Schattenseite der Herbstnächte ist Dunst, aus dem später Hochnebel wird. Doch wir beobachten ja ohnedies schon vier Stunden lang. Das ist das Positive am Herbst. So bauen wir zufrieden ab, ohne dass wir an Schlafmangel leiden werden. |