Beobachter: | Alexander Pikhard, Natalie Ebner | ||||||||||
Datum: | 27. 10. 2007 | ||||||||||
Zeit: | 00:30 | ||||||||||
Ort: | Wien 12 | ||||||||||
Instrument: | Feldstecher 10x50; Canon EOS 350D+Tele | ||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Ein Jammer, so ein seltenes Himmelsereignis wie der enorme Helligkeitsausbruch des Kometen Holmes, und dann so ein Wetter. Doch BOLAM gibt für die zweite Nachthälfte eine Chance von 5-10% auf Wolkenlöcher - mehr als die Chance auf einen Lottosechser, wesentlich mehr. Ein Blick aufs Satellitenbild bestätigt dies, und daher lege ich mich auf die Lauer. Ein erstes, winziges Wolkenloch, genau an der richtigen Stelle. Der Feldstecher ist zur Hand, und -- Wahnsinn! Das Ding ist ja wirklich enorm hell, und diffus, wie M13 in einem lichtstarken Instrument bei sehr schwacher Vergrößerung. Das Wolkenloch verschwindet. Die Wolken werden dichter. Regentropfen fallen. War's das? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Von Süden kommt etwas Dunkles. Ein Wolkenloch. Es sollte groß genug werden. Ich warte, habe alle Zeit der Welt. Die Richtung stimmt, das Timing auch. Schon taucht der Mond auf.
Der schon etwas über den Vollmond hinaus gewanderte Mond beleuchtet die Szene hell, doch das macht nichts. Er ist ein tolles Werkzeug, um meine Kamera zu fokussieren. Jetzt heisst es warten. Das Wolkenloch nähert sich dem Perseus, es tauchen zwei helle Sterne auf. Zwei? Einer muss Algenib sein. Wohl der hellere. Aber der helle steht östlich. Es ist 17P/Holmes! Der Komet ist heller als der 1,9mag helle Hauptstern des Perseus, Algenib oder Mirfak. Rasch ein Foto.
Immer wieder überzeuge ich mich im Feldstecher, dass das helle Objekt ein Komet ist. Er erscheint im 10x50 diffus, aber die Helligkeit ist wirklich beeindruckend. Hier noch einmal das Bild mit Legende.
Nach 15 Minuten ist das Wolkenloch abgezogen. Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist lausig, aber ich werde Bolam sehr genau ansehen und morgen in Richtung Wolkenlöcher fahren. |