Mars freisichtig nach Sonnenaufgang

Wien 22, 27. 11. 2007

20071127jho06.html

Beobachter:Jo Hoffmann
Datum:27. 11. 2007
Zeit:06:45 bis 07:45 MEZ
Ort:Wien 22
Instrument:Kamera Canon EOS 300D, 200 mm Tele
Bedingungen:
Durchsicht:gut (2)
Wind:leicht
Temperatur:-2°C
Bericht:

Mond und Mars in bemerkenswert dichter Konjunktion. Und die fast genaue Nord-Süd-Ausrichtung der beiden Himmelskörper macht es möglich, Mars noch lange in den morgendlichen Dämmerungshimmel zu verfolgen. Wie lang wird das möglich sein? Vor etlichen Jahren konnte ich Jupiter bis einige Minuten nach Sonnenaufgang verfolgen, Venus und Mond halfen damals bei der Orientierung. Das war allerdings am Schneeberg. Mal sehen, wie lange heute Mars sichtbar bleibt. Das Dachflächenfenster gegenüber meinem PC-Arbeitsplatz bietet einen idealen Ausblick auf die schöne Konjunktion.

Doch zuerst mache ich einige Fotos mit meiner Canon EOS 300D und 200 mm Tele. Nur in einem geringen Belichtungsbereicht sind Mars und der (nicht überbelichtet) Mond abbildbar. Das Auge reagiert auf den Helligkeitskontrast natürlich wesentlich toleranter als die Kamera.

07:26 h: Selbst durch das geschlossene Dachflächenfenster meines Arbeitsraums ist Mars noch deutlich zu sehen. Inzwischen ist die Sonne aufgegangen, die umliegenden Häuser sind schon hellrot erleuchtet.

7:28 h: Jetzt wird es eng. Man muss schon genauer hinschauen, der schnell heller werdende Himmel lässt den Kontrast zu dem Sternpünktchen rasch kleiner werden

7:27 h: noch ist der Mars sicher zu erkennen - genau 1 Vollmonddurchmesser südlich des Erdtrabanten. Ohne Orientierunghilfe wär's nicht mehr möglich, Mars im Auge zu behalten. Momentan hat sich die Sonne hinter Wolken versteckt, die Umgebung ist zwar etwas dunkler, auf die Helligkeit des Himmels haben diese Wolken aber keinen Einfluss.

7:28 h: noch OK, im Kamerasucher mit dem 200 mm Tele ist es leicht.

7:30 h: "Schatz, hilfst du mir bitte - die Autotür ist eingefroren". Schnell noch ein Blick - Mars ist noch zu erkennen - dann muss die Beobachtung unterbrochen werden. Als ich das Haus verlasse begrüßt mich die Morgensonne, die wieder hinter einer Wolkenbank hervorgetreten ist. Ein schönes Morgenrot im Osten.

7:33 h: Auto ist fahrbereit. Also wieder ein Blick nach oben - ich bin erstaunt, dass ich Mars noch immer sehen kann.

7:36 h: Zurück auf meinem Arbeits- und Beobachtungsplatz im Dachboden. Mars ist gerade noch einmal mit freiem Auge zu erkennen, das ist aber schon im Grenzbereich. Ringsherum ist es schon taghell und ein schöner sonniger Morgen

7:40 h: Noch ein Testfoto, im Sucher ist Mars jetzt auch nicht mehr erkennbar. Der Planet wird zwar noch abgebildet, aber das Lichtpünktchen geht schon fast im Bildrauschen unter. Der Himmel hellt sehr schnell auf, mehr als einem das subjektiv bewusst ist. Beobachtungsende für heute morgen.

Fotodaten: Canon EOS 300D, 200 mm f/5.6; 1/1000 s, f/5.6, ISO 800. 7:03 h MEZ. Ausschnitt in Originalauflösung ohne Nachbearbeitung.