First Light - Lightbridge 12"

Mank / NÖ, 28. 11. 2007

20071128dbo17.html

Beobachter:David Bock
Datum:28. 11. 2007
Zeit:17:00 bis 19:45 MEZ
Ort:Mank / NÖ
Instrument:12" Gitterrohr-Dobson
Bedingungen:
Durchsicht:gut (2)
Grenzgröße:5.0
Aufhellung:schlecht (4)
Seeing:gut (2)
Wind:leicht
Temperatur:-3°C
Bericht:

Hallo zusammen! Endlich war es heute soweit. Die Wetterkarten versprachen ja schon seit Längerem ein Zwischenhoch mit einigermassen guten Bedingungen am 28. und 29. November. Leider stand mir heute die Familienkutsche nicht zur Verfügung, also musste das Firstlight im Garten unter ziemlich lichtverschmutztem Himmel stattfinden. Aber 12 Zoll Öffnung sollten auch unter diesen Bedingungen überzeugen! Bereits am Nachmittag wurde die Lichtbrücke ins freie gestellt, um die Optik auskühlen zu lassen. Wenige Handgriffe und das Teil steht einsatzbereit vor einem. Wer eine EQ 6 gewohnt ist, freut sich da einen sprichwörtlichen „Haxn“ aus! Endlich ist es dunkel genug um zum Sterntest zu kommen. Polarstern im Leuchtpunktsucher angepeilt. Ein Blick ins Okular und er steht im Zentrum des Gesichtsfeldes. Das 6 mm SWA rein. Intrafokal sowie extrafokal sind schulmässige Abbildungen zu sehen, Beugungsringe, kein Astigmatismus, vielleicht kann man dem Spiegel eine gering abfallende Kante nachsagen. Der Spiegel erfüllt aber in jedem Fall die Bezeichnung „beugungsbegrenzt“. Los geht’s: M 57 sollte das erste Objekt sein. Mit dem 32 mm Superplössl aufgesucht . Mann ist der hell, kein Vergleich zum 8-zöller bei gleichen Bedingungen. Das mitgelieferte 26 mm QX liefert entgegen meinen Erwartungen ein wirklich gutes Bild. Dann das neue 22 mm LVW – wunderschön, mit Einzelheiten in der Ringstruktur, die „Ohren“ erscheinen weniger hell als die anderen Ringpartien und ich meine ein bläulich-grünliches Schimmern wahrzunehmen. Dann alle Okulare durch – 13 mm LVW, 10 mm Speers, 8 mm Hyperion und das 6 mm SWA – der beste Eindruck entstand im 8 mm Hyperion. M 27 erscheint ebenfalls um Vieles detailreicher und heller als im 8-zöller. Die „Ohren“ sind deutlich zu sehen. Eine Fülle an schwachen Einzelheiten tut sich in der Nebelformation auf. Etwas dunklerer Himmel wäre hier aber schon gut. Der schönste Eindruck entsteht im 13 mm LVW. Ich schwenke kurz mit dem Teleskop über die Gegend des Cirrus-Nebels, eigentlich nicht erwartend in der Lichtsuppe etwas zu sehen. Aber halt, ich kann die Filamente eigentlich recht deutlich verfolgen. Das mag daran liegen, dass sich der Cirrus zu diesem Zeitpunkt an der „besten“ Stelle „meines“ Himmels befand! M 33 und M 31 enttäschten unter diesen schlechten Bedingungen natürlich ein wenig. Aber M 31 zeigte zumindest ein Staubband indirekt recht gut und ein zweites konnte ich blickweise erahnen. Hier kommt übrigens das 26 mm QX gut zur Geltung. Die Randverzeichungen des Okulares finde ich im Übrigen gar nicht so schlimm. Vor dem 22 mm LVW hatte ich ein 21 mm Hyperion, diese Randunschärfen waren für mich wesentlich störender als jene des Meade! Weiter zu M 15. Das war dann ein Aha-Erlebnis. Der 8-zöller lieferte hier ein matschiges Fleckerl, das unter ähnlichen Bedingungen als granuliert wahrnehmbar war. 4 Zoll mehr zeigen hier einen wunderschön aufgelösten Kugelsternhaufen, der zur Mitte hin stark konzentriert ist. Im 10 mm Speers wirklich ein umwerfender Anblick. Ich kann es nicht erwarten M 13 durch den Dob zu sehen!!! Ach ja, da war ja noch ein Komet! Holmes ist mit blossem Auge wirklich gut sichtbar, besser ncoh der Eindruck im 10 x 50. Eine tropfenförmige Nebelmasse mit einem etwas helleren und ebenfalls tropfenförmigen Zentrum. Das 26 mm QX rein und draufgehalten. Was für ein Anblick! Fast das ganze Gesichtsfel ausfüllens schwebte er vor mir. Eine große glockenartige äußere Koma, darin eine hellere Kernregion an die sich ein jetartige Struktur anfügte! h & chi Persei bildeten den Abschluss der ersten Beobachtung mit 12 Zoll. Im 26 mm QX vermittelten die beiden Haufen den Eindruck von Edelsteinen auf schwarzem Samt. Meine Finger und Zehen vermittelten mir gar nichts mehr. Nach einer kurzen Aufwärmzeit und einem Tee baute ich wieder ab. Ich hoffe auf einen wolkenlosen Abend am 29. November! Ich bin begeistert von dem Teleskop. Es war eine gute Entscheidung und 4 Zoll mehr machen schon Einiges her! Ich werde morgen, so das Wetter mitspielt meinen Beobachtungsplatz in den Voralpen aufsuchen um dort dann einen Freudentanz um die neue Gerätschaft zu vollführen!! Schöne Grüße, David