Von wegen Trend. Ja, die vorigjährige Winter Star Party hätte vom Wetter und von der Stimmung her genauso gut eine Summer Star Party sein können. Doch heuer ist es wieder anders, normaler. Es ist Winter in Mariazell. Kein schöner Winter, sondern ein schmutziger. Die Stimmung erinnert eher an März als an Dezember; Nebel und Dunst, Nieselregen, schmelzender, schmutziger Schnee.
Es war ohnedies eine Zitterpartie heuer, die Winter Star Party stand am Rand der Absage. Einige Wettermodelle hatten speziell für heute Freitag gefrierenden Regen vorher gesagt, das hätte die Fahrt nach Mariazell zu riskant gemacht. Die meisten Prognosen liessen zumindest kein Beobachtungswetter erwarten. Dennoch, nach einer sehr detaillierten Analyse von Andreas Pfoser, wagten wir die Fahrt. Es würde so warm sein, dass der Regen selbst über 1.000m noch nicht friert.
Düster ziehen Regenwolken von Nordwesten über Mariazell
Wir erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Laternenwanderung auf der Sternwarte. Während dessen und während von Nordwesten dunkle Regenwolken über das Land ziehen, wird es Nacht.
Dunst und Licht im Tal, darüber unwirtliche Dunkelheit
Sieht man von Mariazell ab, nur wenige Lichter strahlen in der Dunkelheit. Astronomisch ist das ja gut.
Die Nacht schluckt die Landschaft. Nur wenige Lichter sind außerhalb des Ortes zu erkennen, und sie sind auf den ersten Blick rätselhaft.
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An diesem dunklen Abend wirkt jedes Licht geheimnisvoll; die grellen Scheinwerfer der Pistenraupen auf der fernen Gemeindealpe erscheinen genauso hell wie die Laternen der Wanderer knapp vor der Sternwarte. Man sieht, wie unglaublich schwer die Entfernung einer Lichtquelle abzuschätzen ist, wenn man ihre Natur und ihren Ort nicht kennt. Wie bei den Sternen!
Wir begrüßen die nächtlichen Wanderer auf der Sternwarte und zeigen ihnen im Rahmen einer kleinen Führung, was wir heute nicht sehen können: Die Sterne.
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In der Kuppel herrscht hingegen Außentemperatur
An Beobachten ist nicht zu denken. Es beginnt zu Nieseln, Wolken und Dunst verhängen den Himmel. Doch für einen ganz kurzen Augenblick leuchten ein paar Sterne durch die Wolken, unglaublich. Ich stelle die Kamera auf 10 Sekunden bei 1600 ISO ein, halte sie ganz fest, drücke ab, und ...
Perseus!
... fotografiere Perseus. Die hellsten Sterne sind diffus zu erkennen, und ein paar hellere Pixel sind wohl Komet 17P/Holmes.
Wir fahren ins Tal zum Abendessen. Mehr ist heute nicht mehr drin.