Marsbedeckung

Was für ein Datum!

Der Vollmond bedeckt Mars, der natürlich ebenfalls in Opposition...

Bei der Hochnebellage gibt es von Wien aus keine Chance. Wieder bietet sich nur die Hohe Wand an.

Am Vortag verschlechtert sich das Wetter, noch am Abend ist unklar, wie der Morgen aussieht (siehe Webcam-Bilder). Markus Nagelholz ist fahrwillig, wenn ich mitkomme. Die Webcam-Bilder von 2:34 sind besser als am Vorabend, und so fahren wir um 3 Uhr Früh auf die Hohe Wand, um auf der Kleinen Kanzel über dem Nebel unser Glück zu versuchen. Diesmal ist es kälter bei nur wenig über Null.

Leider ist der Himmel schon halbbewölkt, als wir ankommen, und wird tendenziell schlechter. Als alles aufgebaut ist, können wir nur mehr hoffen. Das Fokussieren ist schwierig, da der Mond sich meist hinter Wolken versteckt. Ich kann meine neue EOS 40D ausprobieren, diesmal auch am Celestron C5+. Mit LiveView bekomme ich endlich die Schärfe hin!

10 Minuten vor dem großen Moment plötzlich Licht am Platz! Einsatz der Straßenmeisterei, ein Räumfahrzeug muß die Garage verlassen, auf deren ebener Zufahrt wir stehen. Große Hektik bricht aus, alle müssen weg!

Gerade noch rechtzeitig wieder alles aktiviert, Mond wieder eingestellt und das Streufahrzeug ist weg.

Es geht los. Die Intervallschaltung an der Fernbedienung ist fein, jede Sekunde ein Bild reicht ja, vielleicht mach ich eine Filmsequenz daraus?

Irgendwer am Platz sagt "Weg ist er!", darum beende ich meine Marsserie im Eintritt leider zu früh. Immerhin war diese Phase bei nur dünnen Wolken erfolgreich!

Der Mond versteckt sich gleich wieder hinter Wolken. Ich versuche dennoch eine noch bessere Fokussierung. Schwierig, bei wechselnden Wolken. Ich mache einige Vollmondbilder, dann ist wieder Wolkenpause. Geht sich's noch aus? War der letzte Fokus gut?

Die Wolken werden dünner, und da ist der Mars auf Alex Pikhards Webcam-Fenster. Austritt! Früher als für Wien berechnet, was am Mond-Südrand zu erwarten war, da wir ja südlich von Wien sind und quasi unter dem "Wiener" Mond durchschauen.

Wieder Serie, 1 Bild/Sekunde. Danach stelle ich fest, daß alles unscharf ist. Sinnlos, das aufzuheben.

Immerhin hatten wir hinreichend Wetterglück für eine brauchbare Beobachtung, wenn es auch nicht perfekt war.

Anmerkung zur Ausarbeitung

[Bilder folgen demnächst! (Anm.d.Red.)]

Die Belichtung war eingestellt auf den Mond hinter dünnen Wolken, und während des Eintritts wurden die Wolken dünner, somit der Mond überbelichtet! Zum Glück haben die RAW-Bilder einen großen Ausarbeitungsspielraum, da kann man recht viel noch herausholen ohne Qualitätsverlust.