Heute klappt es mit dem Ersatztermin für die vor einer Woche vom Sturm vereitelte Einsteiger-Teleskopparty. Gut, heute gibt es auch einen recht stürmischen Wind aus Südost bis Südwest, doch der Himmel ist wolkenlos. Aus unseren Autos bauen wir wieder eine Wagenburg und dann kann es losgehen.
Das hatten wir schon lange nicht: Feurige Dämmerung auf der Sofienalpe
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Es wird eine wunderbar klare Nacht, bei allerdings nicht so tollem Seeing und leider starkem Wind.
Malerischer Landschaftshorizont
Orion im Aufgang, noch in der Dämmerung
Die Teleskopparty beginnt
Ein paar Stimmungsbilder ...
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Toller, klarer Himmel für diese Nähe zu Wien
Gegen Ende der offiziellen Party probiere ich selbst mit dem 10" Lightbridge Dobson herum und muss fasziniert feststellen, wie viel Himmel man für so wenig Geld bekommt. Das Instrument ist enorm lichtstark. Der Anblick der Pleiaden auf einmal im Gesichtsfeld ist, trotz deutlich fehlender Komakorrektur, ein Genuß. Die offenen Sternhaufen im Fuhrmann und M35 in den Zwillingen sind ein Traum. Und dann der Orionnebel! Schon ohne Filter ist er ein toller Anblick, doch mit einem UHC-Filter (Astronomik UHC) fehlen die Worte. Interessant auch der Unterschied mit einem H-Beta-Filter: Die feinen Filamente treten in den Hintergrund, dafür ist der gesamte Bereich des Nebels gleichmäßig, sanft, diffus. Interessant.
Ich fasse mut und stelle den Pferdekopfnebel ein; und in der Tat, ich kann dieses enorm schwierige Objekt von der Sofienalpe mit einem 10" Lightbridge Dobson und einem Astronomik H-Beta-Filter erkennen! Das ist ein Einsteigerteleskop! Handlich, leicht, und zeigt jede Menge Himmel. Und mit einem Dobson lernt man den Himmel kennen. Keine Elektronik, kein Goto, keine "Tours", die jeglicher Didaktik spotten und eine Beleidigung für jeden sind, der Astronomie lehrt.
Gegen 20.30 Uhr hat sich, bedingt durch den Wind, die Party aufgelöst. Auch ich denke an Aufbruch, blicke aber noch einmal zum Himmel. Aus dem einen Blick wird eine gute halbe Stunde, die ich damit verbringe, zum ersten Mal seit langem mit viel Muße den Himmel mit freiem Auge zu durchmustern. Unglaublich, was man alles ohne Fernrohr sieht. M35, die Fuhrmann-Sternhaufen, M44 sowieso, Orionnebel und Pleiaden keine Frage, Milchstraßendetails. Herrlich. Und ich erkenne sogar noch den Kometen 17P/Holmes!
Während ich den Himmel betrachte, taucht zu späterer Stunde noch ein Pärchen mit einem Lightbridge Dobson auf. Eine gute Wahl! Bereitwillig erkläre ich ihnen die Sehenswürdigkeiten des Winterhimmels.
Jetzt fahre ich zufrieden nach Hause.
Alexander Pikhard