Mathematik und Protuberanzen

HTL-Donaustadt, 19. 02. 2008

20080219rgr13.html

Beobachter:HTL-Schüler, Roland Graf (Roland.Graf@WAA..at)
Datum:19. 02. 2008
Zeit:13:00 MEZ
Ort:HTL-Donaustadt
Instrument:CORONADO Refraktor 127 18"Dobson
Bedingungen:
Durchsicht:schlecht (4)
Seeing:schlecht (4)
Wind:leicht
Temperatur:6°C
Sonstige Bedingungen:Sehr intersssierte Schüler
Bericht:

Die Einladung zu einem Vortrag an der HTL-Donaustadt nehme ich gerne an. Das Thema:SPÄRISCHE ASTRONOMIE. Die Teilname der Schüler ist freiwillig das läßt den Schluß zu auf ein interessiertes Publikum zu stoßen.

Der nagelneue Projektor im Physiksaal funktioniert beim ersten Veruch. Die von Di Alexander Pikhard vorbereiteten Folien leisten beste Dienste!

Bei der Vorbesprechung mit dem Fachvorstand wurde zwar ausgemacht,daß die Schüler ihre Rechner mitnehmen sollen, trotzdem sorgt meine Ankündigeng, daß es kein reines "Unterhaltungsprogramm" wird für leisen Unmut.

Das Winkelmaß am Himmel findet großes Interesse und die Frage nach der Einheit "PARSEK" wird gestellt Der Begriff PARALLAXENSEKUNDE wird erklärt. Jetzt bin ich in meinem Element! Endlich kann ich eine Formel ,die in den Folien nicht vorkommt, mit KREIDE an die Tafel schreiben! Die Schüler berchnen den Wert.Wir befinden uns also in der Größenordnung des Lichtjahres,haben aber den Vorteil der direkten Meßbarkeit. Mißt man die Winkelverschiebung hat man auch die Entfernung. Allerdings sind die Entfernungen so gigantisch,daß man erst mit Kilo und Megaparsek das Auslangen findet. Die Dstanzen zu "Unseren Sternen" liegen im kpc-Bereich,unser Milchstraßensystem hat etwa einen Durchmesser von 30 kpc und die nächste Galaxis (Anromeda) ist schon 800 kpc entfernt und dann kommt lange nichts! Allerdings sind bei diesen Dimensionen die Parallaxenkreise schon so klein,daß wir sie gar nicht mehr messen können(eine millionstel Bogensekunde).

Jetzt geht es weiter mit Horizont,Großkreisen und Ekliptik. Die ausdrückliche Betonung, daß es sich bei der den Bezeichnungen der Ekliptikpunkten um Astrologische Symbole handelt,zieht die Frage nach Astrologie nach sich,was mich auf eines meiner Lieblingsthemen bringt "Astrologie und Astronomie" Nach diesem Ausflug in "Sterndeuterei und Kaffesudlesen" besprechen wir Kugelkoordinaten.

Von der Ebene in den Raum! Großes Rätselraten über die maximale Winkelsumme eines sphärischen Dreiecks. Alle beteiligen sich eifrig darann

Rektaszension ,Deklination,Sternzeit und Stundenwinkel.

Koordinatentransformation,vom Äquator zum Horizont

Jetzt steigen alle aus! Es ist äußerst schwierig sich eine Ebene Grafik im Raum vorzustellen,vorallem dann wenn man nicht "Darstellende Geometrie"in der Schule hatte.

Das kleine Tischplanetarium das ich vorbereitet habe kommt jetzt zum Einsatz. Auf der kleinen Himmelskugel habe ich Frühlings und Herbstpunkt markiert und ein darübergespanntes Gummiband bildet die Ekliptik. "Ach so ist das" tönt es plötzlich aus einer Reihe! Anschaunsmaterial ist also sehr wichtig!! Verstehen spart viel Arbeit!

Jetzt reicht es,die Wolken lockern etwas auf und wir beenden den theoretichen Teil. Vor dem Gebäude bauen wir die Teleskope auf. Der 18 Zöller,der 127 cm Refraktor und der CORONADO kommen zum Einsatz. Mit Sterne am Tag wird auf Grund der starken Bewölkung leider nichts. Die Sonne ist Wie blankgeputzt,aber zwei schöne Protuberanzen sind im CORONADO zu sehen,hier bewährt sich das 8,8 MID Okular.

Resümee:

Mit der Sphärischen Trigonometrie bewegt man sich,auch für Vorgebildete,am Rande des Machbaren. Die Veranstaltung hatte aber guten Zuspruch und hat sehr gut gefallen!

Viele liebe Grüße Roland