Beobachter: | Anneliese Haika |
Datum: | 06. 03. 2008 |
Zeit: | 19:00 MEZ |
Ort: | Wien 18 |
Instrument: | Großer Refraktor (68 cm) der Universitätssternwarte |
Bedingungen: | |
Bericht: | Schon lange war der Termin ausgemacht. Nun war es so weit. Eine Gruppe von 15 Kursteilnehmern, darunter unsere beiden jüngsten "Kursprofis", Clemens und Felix Pflugbeil, wanderten vom Haupteingang des Sternwarteparks zum Gebäude der Universitätssternwarte. Der Weg ist derzeit völlig autolos, da nach dem letzen Sturm außer dem Hauptweg der gesamte Park Sperrzone ist. So mancher der alten Bäume musste bei Sturm "Paula" ein paar Äste oder noch mehr lassen. Beim Eingangstor begrüßte uns Thomas Posch, der die Führung leitete. Nach wie vor ist das wunderschöne Stiegenhaus hinter einem häßlichen Gerüst verborgen. Der Dachaufbau wird renoviert. Das war einer der Gründe, warum wir uns nur kurz am oberen Ende der Treppe aufhielten. Der andere Grund war ein sehr erfreulicher: schönes Wetter!
Der erste Blick in die 14-Meter Kuppel mit dem Großen Refraktor ist immer beeindrucken.
Auch die Besucher dieser Führung waren beeindruckt. Thomas Posch hatte bereits alles vorbereitet. Daher konnen wir gleich mit der Beobachtung beginnen. Zuerst machten wir einen Rundgang um die Kuppel, während Thomas mit der Hebebühne hinauf fuhr, um die Staubkappe des Refraktors abzunehmen. (Besonders beim Hinauffahren dürfen nicht zu viele Leute auf der Beobachtungsplattform stehen, sonst bleibt sie stecken.) Von außen hatten wir dabei einen guten Einblick in den Unterboden der Hebebühne. Nach dem Rundgang mit Blick auf Wien, die MOST Antenne und die anderen Kuppeln konnten wir wieder hinein.
Clemens und Felix wurden als "Bühnenhelfer" eingeschult. Sie durften die Knöpfe für das Drehen der Kuppel und das Senken des Bodens bedienen. Das erste Objekt war Mars. Mit 130-facher Vergrößerung (die schwächste, die möglich ist!!) war zumindest schon ein bisschen Phase zu sehen. Bei noch stärkerer Vergrößerung waren trotz des Seeings und der großen Entfernung, die Mars schon von uns hat, dunkle Flecken auf dem Mars zu sehen. Einige konnten auch eine Polkappe erkennen.
Das zweite Objekt war natürlich Saturn. Schon in der schwachen Vergrößerung ein absolutes Highlight. Thomas Posch machte uns auf ein interessantes Detail aufmerksam: dicht neben Saturn war ein "Doppelmond" zu sehen. Der Computer eines Kollegen von Thomas klärte uns auf: Dione und Thetis standen extrem eng beieinander. In der stärkeren Vergrößerung waren die beiden Monde dann sehr deutlich erkennbar. Enge Begegnungen von Jupitermonden habe ich schon oft gesehen, aber bei Saturnmonden war es für mich neu. Abgesehen von den zahlreichen Monden war auf dem Planeten Saturn ein Wolkenband zu sehen. Die Cassiniteilung war trotz der schon sehr dünnen Ringe noch zu erkennen, ebenso der Ringschatten auf dem Planeten. Ein phantastischer Anblick! Danach ging es wieder hinunter. Ein Rundgang im Kuppelsaal beendete den Abend.
Wir danken Thomas Posch ganz herzlich für die tolle Führung. Text: Anneliese Haika, Fotos: Josef Berger und Karl Winter
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