Beobachter: | Alexander Pikhard, Natalie Ebner | ||||||||||||
Datum: | 15. 03. 2008 | ||||||||||||
Zeit: | 18:00 MEZ | ||||||||||||
Ort: | Wien 12 | ||||||||||||
Instrument: | 12" Meade LX200 mit Philips SPC 900, Canon EOS 350D | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Noch ist der Abend klar und der Mond steht im Ersten Viertel hoch am Himmel. Es ist bald Frühlingsanfang und das bedeutet, dass der Mond im Jahreslauf in dieser Phase jetzt am höchsten steht. Das Seeing ist anfänglich gut, wird aber rasch schlecher. Daher rasch ein paar Fotos. Alle Aufnahmen hier verkleinert.
Der hoch stehende Mond macht nicht nur Freude. Im azimutal montierten LX-200 macht sich schon innerhalb von Minuten die Bilddrehung bemerkbar und das Zusammensetzen der Aufnahmen zu einem Mosaik wird zum Abenteuer. Jetzt kommt die Webcam dran, leider wird das Seeing von Aufnahme zu Aufnahme schlechter. Aufnahmen am 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), Philips SPC 900 mit IR Passfilter 742nm.
Jetzt ein Mosaik aus vier Aufnahmen von den Apenninen.
Das ist eine der schönsten Regionen auf dem Mond, besonders wenn sie noch nahe am Terminator liegt. Die Hadley- und Bradley-Rillen sind auch gut zu erkennen. Weiter im Süden liegt die markante "Lange Wand" (Rupes Recta) nahe am Terminator, so dass der in Wirklichkeit nur 7° geneigte, sanfte Hang wie ein Schnitt in der Mondoberfläche wirkt.
Auch diese Aufnahme ist ein Mosaik, aber mit einer anderen Technik erstellt. Das Bild der Apenninen entstand aus vier Webcamvideos, die individuell mit Registax gestackt und dann mit iMerge zusammen gesetzt wurden. Bei dieser Aufnahme überlasse ich Registax die Mosaikbildung. Während der Aufnahme bewege ich das Fernrohr, so dass der kleine, helle Krater Thebit A (rechts von der Langen Wand) am Bildrand entlang wandert. Ich wähle ihn als Refrerenzpunkt und wähle beim Stacken die Option "Expand to maximum imagesize". Registax erzeugt so ein Bild aus der Gesamtfläche, die der Kamerachip während der Aufnahme überstrichen hat. Natürlich sind die Randbereiche des Bildes nicht so scharf wie die Mitte. Mit dieser Technik lassen sich Mosaike erstellen, die etwa 70% größer sind als das Bildfeld der Kamera. Links von der Langen Wand liegt der kleine Krater Birt und von ihm nach Norden (links oben) läuft die dünne Rille Rima Birt. Weiter nach Süden.
Wieder ein Einzelbild. Der große Mondkrater Clavius liegt noch ganz im Dunkeln und sein Kraterrand bildet eine markante Trennlinie südlich des großen, von vielen kleinen Kratern "gestörten" Kraters Magnius. Wir befinden uns hier im kratergesättigten südlichen Bergland des Mondes. Wieder etwas nach Norden.
Der große Krater Deslandres ist alt und verwittert und weist viele kleine Kraterketten auf. Der Mond ist ein dankbares Objekt. Anders als bei Deep Sky Objekten hat die Mondfotografie den spannenden Aspekt, das kein Mondanblick dem anderen gleicht. Mit jedem Foto entdeckt man neue, interessante Details. Und jetzt ist die Jahreszeit des Mondes am Abendhimmel! Dennoch, ein kurzer Blick zum Mars.
Trotz 6m Brennweite, erzeugt mit einer zweifachen Barlowlinse, ist nicht mehr allzu viel zu sehen. Das Seeing wurde, wie gesagt, auch nicht besser. Ich lasse das Teleskop noch stehen, in Erwartung eines höher stehenden Saturn, doch dann sind die Wolken zu dicht, es ist bedeckt. Rasch abbauen, auch wenn für heute Nacht noch kein Regen zu erwarten ist. |