Beobachtungsabend

Sofienalpe, 30. 03. 2008

20080330api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:30. 03. 2008
Zeit:19:00 MESZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:12" Meade LX-200, Philips SPC 900
Bedingungen:
Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:gut (2)
Wind:stark aus SE
Temperatur:9°C
Sonstige Bedingungen:Tief im Westen Cirren, sonst wolkenlos, Bodendunst.
Bericht:

Hinter uns liegt eine sehr schöne Beobachtungsnacht auf der Hohen Wand im Rahmen der Easter Star Party. Von dem Wetter(modell)krimi, der ihr voranging, werden wir noch lange sprechen. Der Sonntag danach ist ein wunderschöner, warmer Frühlingstag. Wir beschließen, ihn auf der Sofienalpe ausklingen zu lassen.

Seit heute gilt wieder Sommerzeit; diese leidvolle und unnütze Zeitumstellung bringt nicht nur unseren Organismus gehörig durcheinander, sie kostet uns auch eine wertvolle Stunde am Abend, die wir länger auf den Sternenhimmel warten müssen. So strahlt um 18.30 Uhr die Sonne vom Himmel.


Das Panorama auf der Sofienalpe Richtung Westen wird immer ärmer an Bäumen

Das Panorama auf der Sofienalpe wird von Jahr zu Jahr grüner, aber nicht, weil die Bäume früher Blätter bekommen, sondern weniger werden, so dass die grünen Wiesen mehr und mehr den Blick dominieren. Neu im heurigen Jahr ist der direkte Blick auf den Schneeberg Richtung Südwesten. Die Stürme der letzten beiden Jahre haben den Bestand an Buchen erheblich dezimiert. Ihre Reste liegen in Form von haushohen Stapeln von Baumstämmen am Rand des Parkplatzes.

Den Sonnenuntergang dominiert ein Cirrenfeld im Westen. Da bei uns Ostströmung vorherrscht, bleiben sie auch dort. Der heftige Wind aus Südost nervt allerdings gewaltig.

Es wird also langsam dunkler und bald ist Saturn das erste Ziel. Der augenscheinlich milde Frühlingsabend hat auch wieder ein paar Spaziergänger angelockt, die mit uns den Ringplaneten bewundern (den Wind merkt man erst, wenn man hier aus dem Auto aussteigt). Die Saison hat also wieder begonnen! Das Seeing ist nicht schlecht und der Anblick des Saturn bei Vergrößerungen bis an die 500x ein Erlebnis. Die Webcam bringt das heute gar nicht so toll heraus.


Saturn. 12" LX-200 bei f/20 (F=6m), Philips SPC 900NC, IR Sperrfilter, 450 Frames.

Man soll es eigentlich nicht machen: Nach einer Nacht auf der Hohen Wand gleich am nächsten Abend in der Nähe von Wien beobachten. Der Frust über den aufgehellten Himmel wirkt dann einfach zu stark. Selbst ein Objekt wie M3, das an sich von der Hintergrundaufhellung zumindest in größeren Fernrohren nicht so sehr beeinträchtigt wird, wirkt flau.


Die untergehenden Wintersternbilder auf aufgehelltem Himmel

So beschränken wir uns heute Abend fast ausschließlich auf Saturn und beschließen recht bald diesen Beobachtungsabend.