Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||||
Datum: | 10. 04. 2008 | ||||||||||||||
Zeit: | 19:00 bis 21:30 MESZ | ||||||||||||||
Ort: | Seminarhotel Springerschlössl Wien 12 | ||||||||||||||
Instrument: | 6" Skywatcher Refraktor 150/1200mm | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Dritter Abend im Kurs "Erlebte Astronomie, Teil 2". Es geht heute um moderne astronomische Forschung. Die großen Organisationen und Sternwarten der Erde werden vorgestellt, inklusive dem für Österreich so blamablen Thema ESO. Auch der Beruf Astronomie wird vorgestellt, um mit dem Mythos aufzuräumen, dass Astronomen ihre Nacht direkt hinterm Fernrohr verbringen. Das war einmal, vor langer Zeit ... und wir Amateure können uns diesen "Luxus", der längst zu keinen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr führt, leisten. Und das tun wir heute, am ersten milden Abend des Jahres.
Unser eben erst günstig gebraucht erstandener 6" Skywatcher Refraktor kommt spontan zum Einsatz, da Roland samt seiner Ausrüstung verhindert ist. Für den Mond sollte er reichen und tut es auch, zumal, auf einem stabilen Parktisch, das Stativ nicht so sehr zum Showstopper wird.
In der Pause wird der Mond betrachtet, bei gutem Seeing trotz Cirren beeindruckend. Auch wenn es kein Apo ist, Refraktor bleibt halt Refraktor. Dann wollen alle fotografieren, eine kleine Kompaktkamera haben viele mit - oder ein Handy. Und was die modernsten Handys in punkto Kamera leisten, kommt ohnedies schon an kleine Kompaktkameras heran: 5 Megapixel, manuelle Einstellung, optischer Zoom - was will man mehr.
Ich nehme mir abseits des Kurses - Anneliese referiert heute - Zeit, um mit der direkt angeschlossenen Canon EOS 350D aufzunehmen. Trotz dichter Cirren sehr scharf und gar nicht so blau am Rand. Jetzt ist Übersiedeln angesagt, mit dem Refraktor ums Eck, um nach dem Kurs Saturn zu beobachten. Abbau, Transport, Aufbau, das geht mit diesem Rohr in einer Viertelstunde. Das Bild des Saturn ist gestochen scharf und bis zum 7mm Pentax-Okular ein Genuss (kürzere Brennweite habe ich gar nicht). Auch das Stativ hält relativ gut, ich habe die Ablageplatte verschraubt, das hält das Gewackle in Grenzen. Jetzt riskiere auch ich einen Schnappschuss durchs Okular.
Etwas körnig wegen der hohen ISO, aber alles da: Wolkenstreifen, Ringschatten, Cassini.-Teilung. Toll. Genau so, nur etwas schärfer, sehen wir den Ringplaneten. Fazit: Ein abgerundeter Kurs, mit einem Blick zu den Profis und einer heimeligen Amateurszene am Fernrohr. |