Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||
Datum: | 02. 05. 2008 | ||||||||||
Zeit: | 19:00 MESZ | ||||||||||
Ort: | Oberleiserberg | ||||||||||
Instrument: | 6" Skywatcher Refraktor 150/1200mm | ||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Es ist der Abend der kleinen Hoffnung. Die Wettermodelle sagen nach einem überwiegend sonnigen Tag den Durchzug einer Störung ausgerechnet in der Nacht voraus, aber zwei Stunden sollten sich gerade ausgehen. Zwei Stunden, die wir nützen wollen - zumal es die auch in der Nacht zuvor gab, doch aufgrund der hoffnungslos schlechten Wettermodelle hat niemand beobachtet. Also finden wir uns heute wieder auf dem Oberleiser Berg ein.
Das Wetter passt momentan noch zum Modell, letzte (?) Schauer ziehen über das Land, aber der Gesamteindruckt ist freundlich (auch im Radio vermeldet der Wetterbericht, basierend auf ZAMG, "letzte Schauer klingen ab, die Nacht wird weitgehend trocken und sternenklar").
Den Durchzug eines minimalen Schauers um 18 Uhr, gefolgt von frischem Nordwestwind, interpretiere ich als die angekündigte Kaltfront, hinter der es ein paar Stunden noch aufgelockerte Bewölkung geben soll. Es sieht auch ganz danach aus.
Mit dem auffrischenden Wind klart der Himmel mehr und mehr auf. Letzte Schauer ziehen ab.
Wir sind guter Dinge und beginnen mit dem Aufbau. Doch je tiefer die Sonne sinkt, desto dichter und bedrohlicher werden die Wolken.
Über dem Waldviertel tobt sich eine mächtige Schauerzelle aus, doch sie bleibt stationär, fällt langsam in sich zusammen. Was tun? Immer wieder tauchen Wolkenlöcher auf, und vor allem, immer mehr Beobachter kommen auf den Berg.
Wetterbeobachten und analysieren steht auf dem Programm.
Als dann Merkur in den Wolkenlöchern auftaucht, beginnt eine Art Aufbruchstimmung, bald stehen viele Teleskope. Das ist das schöne in dieser Runde, selbst bei so einem Wetter kippt die Stimmung nicht.
Neben dem weit entfernten Donauturm bietet sich dann doch Saturn lange Zeit als Beobachtungsobjekt an. Ja, neben den Wolken noch ein anderes Problem, es ist noch hell!
Na ja, mehr als Saturn wird es aber nicht. Die Wolken werden immer dichter, die Löcher kleiner, seltener. Ob es regnen wird? Das Wetterradar sagt ja, allein, wir spüren nichts. Offenbar kommt der Niederschlag nicht bis zum Boden oder beschränkt sich auf einige wenigen Tropfen pro Minute. Über dem Mostviertel blitzt es. Erinnert an Zeiten des NTT, seufz. Wir stärken uns einmal ...
... und geben dann auf. Morgen ist ja noch eine Nacht und für die sehen die Prognosen schon deutlich besser aus. Jedenfalls gut, dass wir uns nicht nur für Astronomie, sondern auch für Meteorologie interessieren. Für letztere war es ein ganz toller Beobachtungsabend! |