125 Jahre Universitätssternwarte Wien

Wien 18, 05. 06. 2008

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Um punkt 10 Uhr vormittags begann nach dem Eintreffen des polizeibegleiteten Wagens unseres Herrn Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer der Festakt zum 125-jährigen Bestehen der Universitätssternwarte Wien auf der Feststiege unter dem frischrenovierten Glasdach.

Durch die musikuntermalte Feier führte Institutsvorstand Univ.-Prof. Hensler. Zur Eröffnung sprachen Bezirksvorsteher Homole, Vizerektor Univ.-Prof. Engl und der Vorsitzende des Universitätsrates Mag. Kothbauer.

BM Johannes Hahn ging in seiner Rede auch auf den kürzlich beschlossenen Beitritt Österreichs zur ESO ein.

Schließlich erzählte Bundespräsident Dr. Fischer von seiner jugendlichen Begeisterung für Physik und auch Astronomie, die er seinem Physiklehrer an seiner Schule [auch mein BG13, Fichtnergasse] und einem älteren Mitschüler, einem gewissen Hermann Mucke [anwesend, aber unbegrüßt!], verdankte, und die ihn fast zum Studium der Physik bewogen hatte. Er erinnerte auch an das Astronomiebuch von Prof. Thomas, das "kaum noch jemand kennen dürfte". Zum Abschied wurde ihm von Prof. Hensler eine Reproduktion eines Stiches von J.J.Kirchner überreicht, das die damals neue Sternwarte auf einem fast waldfreien Hügel mit wenigen jungen Bäumen zeigt.

Nach einem Musikstück zum Ausklang des ersten Teils mußte der hohe Besuch weiter.

Im zweiten Teil der Feier überbrachten einige Vertreter europäischer Partnerinstitute und internationaler Forschungseinrichtungen ihre Grußworte, einige weitere Briefe wurden von Prof. Dvorak verlesen.

Ein weiteres Musikstück des sehr guten Streichquartetts auf der akustisch überraschend guten Feststiege beendete den formalen Teil der Feier. Zwei Vorträge im Hörsaal rundeten das Programm ab.

In einem geschichtlichen Vortrag brachte Frau Prof. Firneis die Entwicklung des Instituts und der Sternwarte von den Anfängen auf dem Dach der alten Universität im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ihrer Freude über den ESO-Beitritt stellte sie aber ein doch nachdenklich stimmendes Schlußwort gegenüber, in dem sie sich über die mit ihrer Pensionierung bevorstehende Auflösung ihrer Arbeitsgruppe Planetologie betroffen zeigte. "Ist das der Preis?"

Als letzter Vortragender erzählte Dr. Thomas Posch noch von den aktuellen und zukünftigen Forschungsgebieten des Instituts.

Im Anschluß bot sich den weitgereisten Gästen ein Besuch der Teleskope an. Zum Ausklang wurde noch zu einem Buffet geladen, wo sich Gelegenheit zum Gedankenaustausch bot.

Text und Fotos: Georg Zotti