Bericht: | Auf unserer Fluss-Kreuzfahrt von St.Petersburg nach Moskau erlebten wir ein Russland, das wir uns eigentlich anders vorgestellt hatten. Ich weiß zwar nicht wie, nur so jedenfalls nicht. Endlose Weiten mit Birken- und Kieferwäldern, die von endlosen Wasserflächen umgeben sind, erinnerten mich viel mehr an Finnland als an Russland. Aber gut, nicht umsonst liegt St.Petersburg am Finnischen Meerbusen ...
Unser nördlichstes Ziel war die Kizhi-Insel im Onega-See (nicht Omega!), am 62. Breitengrad. Was das (wieder einmal) mit Astronomie zu tun hat? Zum Leidwesen der Astronomen sehr viel, denn dort herrschen jetzt die bekannten "Weißen Nächte", in denen es nie finster wird. So waren unsere himmlischen Begleiter nur Sonne, Mond, und ein einziger "Stern".
Auch ein Regenbogen schmückte das Firmament, knapp vor 23 Uhr, ...
bis Himmel und See in vollkommener Harmonie miteinander verschmolzen.
Dann kam schüchtern der Mond hervor,
hüpfte einem Eichhörnchen gleich von Baumwipfel zu Baumwipfel,
prüfte sein Antlitz im Wasser,
bevor er sich ein Stelldichein mit Jupiter gab.
Die Fotos sind leider nicht sehr scharf, aber unser Nikolaus Karamzin pflügte immerhin mit 25 km/h durch die Wellen, die auf den zahlreichen Seen fröhlich wogten.
In Moskau waren die "Weißen Nächte" nicht mehr ganz so weiß. Aber als wir zur Geisterstunde am Roten Platz flanierten, strahlte nur das Kaufhaus GUM im Glanze unzähliger Glühbirnen wie ein Christbaum zu Weihnachten, jedoch kein einziger Stern am Himmel.
Auch wenn der Höhepunkt am 21./22.6. bereits überschritten wurde, bleiben die Nächte noch lange hell. So werden uns auch keine Sterne leuchten, wenn wir in 4 Wochen von Moskau aus nach Novosibirsk zur Sonnenfinsternis eilen ... |