Planetenabend

Sofienalpe, 03. 09. 2008

20080903api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:03. 09. 2008
Zeit:19:00 bis 23:30 MESZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:6" Skywatcher Refraktor 150/1200mm, Philips SPC 900NC, Canon EOS 350D, C11
Bedingungen:
Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:ausreichend (3)
Wind:leicht aus S
Temperatur:22°C
Feuchtigkeit:trocken
Sonstige Bedingungen:Cirren 3/8 bis 5/8, föhnig.
Bericht:

Ein sonniger Spätsommertag macht Lust auf Beobachten. Auch wenn am Abend, neben der Vulkanasche in der hohen Atmosphäre, auch Cirren zu erwarten sind, Blicke zu den Planeten am Abendhimmel sollten sich gut ausgehen.

Wegen der guten Horizontsicht nach Westen wählen wir heute die Sofienalpe, wo uns ein toller Sonnenuntergang erwartet.


Sommerliche Wiese


Die Kastanienbäume sind nicht herbstlich, sondern aufgrund Schädlingsbefalls verfärbt


Sonnenuntergang, noch mit jeder Menge Cirren


Die untergehende Sonne im Refraktor durch Baaderfolie


Von der Sonne bleibt nur mehr ein Lichtschein

Trotz des Wochentags hat sich eine schöne, kleine Beobachtergruppe eingefunden.

In der noch cirrenreichen Dämmerung sind die tief stehende Sichel des zunehmenden Mondes und die Venus unsere ersten Ziele. Letzere hatte ich schon vor Sonnenuntergang mit dem Refraktor eingefangen - ohne Goto-Montierung!


Panorama. In dieser Weitwinkelansicht sind Mond und Venus nicht zu erkennen


Pastellfarbener, tiefer Mond


Atmosphärisch verfärbte Venus


Der tiefe Mond im Refraktor

Es ist schon ein Zeichen für den Herbst, wenn die zunehmenden Mondphasen trotz beachtlicher Elongation so tief im Westen stehen. Die flach liegende Ekliptik ist die Ursache dafür - und auch der Grund, warum Venus nicht schon besser zu sehen ist.

Angesichts der Cirren, die sich langsam zurück ziehen, sind Versuche, Merkur oder gar Mars aufzustöbern, sinnlos.

Nächstes Objekt ist Jupiter. Ein Vergleich zwischen Christoph Niederhametners C11 und dem 6" Skywatcher mit der Webcam folgt bei gerade noch brauchbarem Seeing.


20.50: C11, F=2800mm


21.00: 6" Skywatcher, F=2400mm (2x Barlow)

Klar, die Farben sind am C11 schon besser. Den Planetenabend komplettieren visuelle Blicke zu Uranus und Neptun.

Es ist ein Abend der hellen Iridium-Flares. Zwei davon halte ich im Bild fest.


Iridium 65, -8 mag!


Iridium 41, -5 mag

Die Cirren werden weniger und der Himmel merklich besser, so dass auch Deep Sky Objekte beobachtet werden können. Highlights im C11 sind M13, M92 und M57. Im 6" Skywatcher zunächst M11 und M27, dann nehme ich mir ein paar weniger bekannte Objekte im nördlichen Bereich Schlange/Schlangenträger vor, visuell und fotografisch.


Barnards Pfeilstern


Der schöne Doppelstern θ Serpentis


IC 4756, sogar für dieses Feld zu gro&sulig;


NGC 6633


IC 4665

Diese Aufnahmen entstehen mit der Canon EOS 350D, 30s bei 800 ISO, verkleinert. Nur θ Ser ist kürzer belichtet und ein Bildausschnitt.

Auch wenn der Himmel wirklich gut ist, angesichts des morgigen Arbeitstags beenden wir zwischen 23 und 23.30 Uhr die Beobachtung.