Beobachter: | Thomas Schröfl | ||||||||||||||
Datum: | 18. 10. 2008 | ||||||||||||||
Zeit: | 01:45 MESZ | ||||||||||||||
Ort: | 1220 Wien | ||||||||||||||
Instrument: | Takahashi Mewlon 180, s/w modifizierte Philips SPC 900 | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Die guten Wetterverhältnisse, die uns ab Freitag ein schönes Wochenende bescheren, lassen mich einen lang gehegten Plan in die Tat umsetzen, nämlich die Beobachtung des abnehmenden Mondes in den frühen Morgenstunden. Wer mich kennt, weiß, was mich das für eine Überwindung kostet. Aber gerade im Herbst ist die Beobachtung, vor allem aber die Fotografie des zunehmenden Mondes infolge der flachen Ekliptik nicht das Optimum. Doch der abnehmende Mond steht bei wesentlich steilerer Ekliptik in den Morgenstunden doch fast 60 Grad hoch. Um 23 Uhr gehe ich für gute 2 Stunden schlafen, bis mich um 1:30 der Wecker brutal aus dem Schlaf holt, aber die bisher kälteste Nacht dieses Herbst macht mich auf meiner Terrasse rasch munter. Dank der Vorbereitungen am Abend muß ich nur mehr den Laptop hochfahren und die Webcam anstecken und schon kann es losgehen. Das ist halt der große Vorteil meiner neuen Stadtsternwarte: vom Schlafzimmer auf die Terrasse, Abdeckung entfernen, einschalten und los geht es. Gleich der erste Blick verheißt aber nicht allzu Gutes. Die abziehende Front hinterläßt eine turbulente Luft. Obwohl sich der Wind fast vollständig gelegt hat, herrscht noch recht lausiges Seeing. Hoch aufgelöste Aufnahmen sind heute nicht zu erwarten. Aber was soll´s, man muß aus jeder Situation das Beste machen, also begnüge ich mich mit der Brennweite des Mewlon von 2.160mm und vergesse die Barlowlinse. Dafür lassen sich recht schöne Übersichtsaufnahmen machen. Da beim Mond Farbe sowieso keine Rolle spielt, verwende ich meine s/w-modifizierte SPC 900. Das ergibt eine bessere Auflösung und eine höhere Empfindlichkeit, die ich dazu nütze trotz des Astronomik Planet IR Pro 742 im nahen IR zu recht kurzen Belichtungszeiten zu kommen, auch wenn sich heute das schlechte Seeing damit nicht wirklich überlisten läßt. Die nachstehenden Aufnahmen wurden mit Registax unter Anwendung des Multipoint- Alignment-Verfahrens gestackt, mäßig mit den Wavelet-Filtern bearbeitet und zum Schluß wurde der Kontrast in Registax optimiert. Abschließend kam eine kleine Übung in Photoshop. Zunächst habe ich die durch das Stacken entstandenen ungleichen Ränder beschnitten und dann das Tool „Astro-Frame“ von Noel Carboni http://actions.home.att.net/Astronomy_Tools_For_Full_Version.html eingesetzt, um das Bild in eine schöne und vor allem beschriftbare Umrahmung zu setzen. Eine recht schnelle aber nette Übung, die den Nebeneffekt hat, auch etwas über den Umgang mit Layern in Photoshop zu lernen. Einmal mehr hat sich bei diesem Unternehmen die phantastische Freeware Virtual Moon Atlas (VMA) bewährt, die das Identifizieren von Formationen fast zum Kinderspiel macht. So eine praktische Übungsnacht mit nächsttägiger Nachbearbeitung am PC macht Lust auf mehr. Was muß sich da bei gutem Seeing und mehr Erfahrung in der Nachbearbeitung noch alles herausholen lassen? |