Beobachter: | Ronald Köhne | ||||||||||
Datum: | 16. 03. 2009 | ||||||||||
Zeit: | 20:00 bis 22:30 Uhr MEZ | ||||||||||
Ort: | Götzendorf/L, NÖ | ||||||||||
Instrument: | Celestron8, 60/700mm Refraktor, 300mm Tele, Canon EOS30D | ||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Ein aufklarender Himmel am frühen Abend ließ mich hoffen, endlich einmal meine Vorhaben umzusetzen. Nämlich Ceres und noch einmal Lulin abzulichten.Während es zunächst fast keine Wolken mehr gab sah es im Laufe meiner Beobachtung bald nicht mehr so gut aus. Die große Wolkenlücke blieb nur kurz und die meiste Zeit dominierten Wolken. Die Wolkenlücken reichten aber aus, um doch Ceres, Lulin und sogar ungeplant Saturn kurz zu beobachten, wenn auch immer abwechselnd auf mehrere Etappen aufgeteilt, je nachdem wo gerade wieder der Himmel frei wurde. Ceres nahm ich mir als erstes vor, um vielleicht während einer mehrstündigen Beobachtungszeit eine Bewegung festzustellen. Allerdings hatte ich Schwierigkeiten ihn zu orten und probierte es auf gut Glück. Ich entschied mich für Aufnahmen mit dem 300mm Tele, um ein größeres Blickfeld zu haben. Beim späteren Vergleich meiner Fotos mit dem Uranometria2000 stellte ich fest, daß ich bei meinen ersten 2 Aufnahmesets um etwa 1,5° zu nördlich war. Der 3. und letze Versuch war allerdings erfolgreich, da hatte ich die Optiken ein wenig südlicher ausgerichtet. Ich habe somit zwar keine Bewegung eingefangen, aber konnte mit der Sternenkarte Ceres auf meinen letzten Aufnahmen klar identifizieren. Die beiden nachfolgende Aufnahmen zeigen das Originalfoto und anschließend eine Ausschnittsvergrößerung.(Aufnahmedaten: 21Uhr27, 30sec. bei ISO1600) Lulin war eine noch größere Herausforderung. Erstens weil er öfters hinter Wolken verschwand als Ceres und zweitens, weil ich ihn durch den 60/700mm Refraktor selbst nach mehreren Versuchen nicht auffinden konnte, obwohl ich ihn jedesmal mit dem 300mm Tele eingefangen hatte. Das nachfolgende Bild ist ein Komposit aus 2x70sec. meiner Testreihe. Nach mehreren Versuchen Lulin im Refraktor zu finden, probierte ich es mit dem Celestron8 und war kurz darauf erfolgreich. Lulin hat hier zwar noch eine größere Ausdehnung, ist aber nur mehr als blasses Nebelfleckchen erkennbar. Nachdem ich ihn nun im C8 hatte, konnte ich ihn auch mit dem Refraktor fotografisch einfangen. Allerdings ist die Ausbeute mit den kurzen Belichtungszeiten (max.60sec.) wegen Wolken und mangelnder Nordausrichtung des Fernrohrs sehr gering. Lulin ist auf diesen Aufnahmen nur sehr schwach erkennbar. Die Wolkenlücken wurden weniger und kürzer und bessere Lulin-Aufnahmen immer aussichtsloser. Bevor ich jedoch die Optiken abbaute machte ich noch einen kurzen Blick auf Saturn, der gerade wieder frei zu sehen war und ein paar Fotos durch den Refraktor. Das nachfolgende ist 40sec. bei ISO1600 belichtet. Verglichen mit der aktuellen Mondstellung in Calsky (www.calsky.com) berechnet, sollte es sich bei den Saturnmonden um Rhea (9.8mag; links von Saturn), Dione (10.4mag; rechts von Saturn), dann rechts nachfolgend Japetus (11mag; schwach weiter unten) und Titan (mit 8.4mag der Hellste) handeln. Rechts von Titan ist noch ein helleres Pünktchen zu sehen. Ob es sich dabei um einen weiteren Mond oder um einen Hintergrundstern handelt konnte ich nicht herausfinden. Im Uranometria2000 kann ich es nicht als Stern identifizieren. Ergebnis: Trotz dem bereits seit Wochen gewohnten Wetter, war ein erfolgreicher Beobachtungsabend doch wieder einmal möglich. |