Endlich wieder Sternenhimmel

Wienerhütte, 21. 03. 2009

20090321api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:21. 03. 2009
Zeit:19:00 bis 23:00 Uhr MEZ
Ort:Wienerhütte
Instrument:6" Skywatcher Refraktor 150/1200mm, Canon EOS 350D, Philips SPC 900NC
Bedingungen:
Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:schlecht (4)
Wind:stark aus NW
Temperatur:2°C
Sonstige Bedingungen:Abziehende Wolken, Dunst. Eigentlich keine Bedingungen zum Beobachten, trotzdem ...
Bericht:

9½ Wochen ist nicht nur ein Film aus dem Jahre 1986 mit Mickey Rourke und Kim Basinger - es ist auch die Dauer der derzeitigen Schlechtwetterperiode. Am 15. Jänner konnte ich das letzte Mal zum Beobachten ausfahren, danach war nichts mehr möglich. Heute aber, heute Abend sollte es erstmals seit langem einen wolkenlosen Himmel geben. Es zieht mich, wie auch einige andere, auf die Wienerhütte; Wind und Schlamm sind zwei gute Gründe, die Sofienalpe heute zu meiden.


Noch ziehen einige Wolken über den Abendhimmel, aber nicht mehr lange.

An einer einigermaßen trockenen Stelle am Rand des Parkplatzes baue ich den Skywatcher auf. Bald funkeln die Wintersterne, sie stehen schon merklich im Südwesten, vom Dämmerungshimmel. Was für ein Anblick!


Untergehende Wintersterne über Winterlandschaft

Die Gegend präsentiert sich alles andere als frühlingshaft. Es liegt noch jede Menge Schnee und das Schmelzwasser macht den Boden auf dem Parkplatz weich. Durchaus winterlich auch noch die Temperatur mit nur 2°C, dazu leider auch Wind aus Nordwest, der diese Temperatur noch niedriger erscheinen läßt.

Heute steht nichts auf dem Programm, als endlich wieder einmal durch ein Fernrohr zu schauen und ein paar Fotos zu machen; na ja, ein Objekt ist schon ein "Muß", nämlich der Komet Lulin. Doch zu erst, in der rasch fortschreitenden Dämmerung, noch zwei Klassiker.


Der Orionnebel, 2 x 30 s am Skywatcher, verkleinert. Canon EOS 350D bei 800 ISO.


Die Pleiaden, 30s, sonst wie oben.

Der Wind macht das Fotografieren nicht leicht und etliche Fotos jeder Serie sind Mist, weil der Wind zu stark am Fernrohr gerüttelt hat.

Jetzt zum Kometen C/2007 N3 Lulin. Er ist visuell noch gut zu erkennen, wenngleich klein und diffus. Eine längere Aufnahmeserie muss her.


Komet C/2007 N3 (Lulin), 6" Skywatcher, F=1200mm, Canon EOS 350D, 7 x 30s bei 1600 ISO.

Dann zu Saturn, mit der Webcam. Mit freiem Auge ist der Planet auffällig schwächer als in den letzten Jahren, kaum heller als Regulus. Das liegt an der Kantenstellung der Ringe.


Saturn. 6" Skywatcher mit 3x Barlowlinse, F=3600mm, IR Sperrfilter, Philips SPC 900NC

Die Durchsicht wird schlechter, in hohen atmosphärischen Schichten kommt offenbar schon mehr Feuchtigkeit von der nahenden Warmfront herein und auch in Bodennähe bildet sich Dunst. Ich nehme ein paar Sternhaufen auf.


M37, Skywatcher fokal, 7 x 30s, 1600 ISO


M36, Skywatcher fokal, 6 x 30s, 1600 ISO


M38, Skywatcher fokal, 4 x 30s, 1600 ISO


M3, Skywatcher fokal, 7 x 30s, 1600 ISO

Die Bedingungen sind alles andere als gut. Aber wenn man so lange keinen Sternenhimmel mehr gesehen hat, dann ist alles ein Traum.


Beobachten am 21. März - nach mehr als zwei Monaten Pause