Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||
Datum: | 13. 04. 2009 | ||||||||||||
Zeit: | 19:00 bis 23:00 Uhr MESZ | ||||||||||||
Ort: | Sofienalpe | ||||||||||||
Instrument: | 8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf LXD75 | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Fortsetzung des sommerlichen Osterwetters; Fortsetzung auch der Tests am 8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf LXD75; ein erster Test steht nach Sonnenuntergang an, Merkur ist das Ziel. Doch zuvor muss noch die Sonne untergehen, und sie tut das unglaublich malerisch wie oft hier auf der Sofienalpe.
Die malerischen Sonnenuntergänge auf der Sofienalpe dürften durchaus bekannt sein, sie locken viele Leute an; diese sind dann von unserem astronomischen Treiben durchaus überrascht, manche kennen uns aber auch schon.
Ich habe das Teleskop, genauer die LXD-75, einigermaßen nach Gefühl eingenordet und mangels Wasserwaage auch nur nach Gefühl eben gestellt. Dann das Rohr in die Grundstellung gebracht und eingeschaltet. Nach Eingabe von Datum und Uhrzeit fährt es zu Sirius, den ich in einem sehr weitwinkeligen Gesichtsfeld auch leicht finde. Dann fährt die Montierung zur Capella, ich finde sie nach längerer Suche, was deutlich macht, dass die Montierung nicht senkrecht steht. Ich zentriere sie und bestätige die Position. Dann lautet der Befehl, Merkur anzusteuern. Ich bin skeptisch ob meiner schlampigen Aufstellung, doch der schwache, sonnennahe Planet erscheint nahe der Mitte des Gesichtsfelds. Sehr gut, sehr gut! Bald ist Merkur auch freisichtig zu sehen ...
... und ich montiere die Webcam hinter einer 3x-Barlowlinse. Wow!
Erstmals herrscht in dieser geringen Höhe gutes, sogar sehr gutes Seeing und ich kann nicht nur ein gestochen scharfes Bild des Planeten erzeugen, es zeigt auch Spuren von Oberflächendetails. Wow. Jetzt aber zu Saturn. Schon erste Aufnahmen mit der 3x-Barlowlinse zeigen einen gestochen scharfen Planeten, weshalb ich mich noch weiter wage und um einen weiteren Faktor 1,5 auf eine Brennweite von 4,5m komme - für einen 8" Newton nicht ohne. Die Nachführung hält das winzige Feld und das Ergebnis ist bestechend.
Auf dem Bild erkennt man die Cassini-Teilung deutlich und die Encke-Teilung angedeutet. In der Atmosphäre sind Details jenseits der reinen Bänder zu sehen und mitten auf dem Planeten, oberhalb der Ringe, ist auch der kleine Schatten des Mondes Rhea ohne Probleme zu erkennen. Sogar die Phase des Planeten ist in Form einer unterschiedlichen Schärfe von Ost- und Westrand zu erkennen, natürlich auch durch den Sachtten des Saturn auf den Ringen. Ein tolles Bild, kaum zum Sattsehen - auch visuell natürlich. Deep Sky geht nur im Nordwesten, dort ist der Himmel dunkel. Die offenen Sternhaufen M35 bis M38, M44 und M67 sind toll, auch der Eskimonebel NGC 2392 ist sehr schön. Zum Schluss noch die Galaxien NGC 2903 im Löwen und vor allem M81 und M82. Letztere fotografiere ich (10 x 30s), doch hier macht sich die schlampige Aufstellung schon bemerkbar. Ich war zu faul, mit dem Polsucher genau einzunorden, das Resultat sind kurze Strichspuren.
Ein sehr schöner Beobachtungsabend. Nur den Kometen Cardinal versuche ich so nahe bei Wien gleich gar nicht. |