Beobachter: | Ottokar Lhotsky | ||||||
Datum: | 24. 04. 2009 | ||||||
Zeit: | 18:00 Uhr MESZ | ||||||
Ort: | Hohe Wand, beim Gasthof Postl | ||||||
Instrument: | 18" Obsession Dobson | ||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Ich war zwar schon um 18 Uhr oben, habe aber - weil trotz Windstille noch starker Paragleiter-Flugbetrieb herrschte - auftragsgemäß im Postl gewartet. Umso erstaunter war ich, als dann um 19:00 (wo noch immer einer (eine?) herumflog), bereits an die 20 Teleskope Aufstellung genommen haben - nicht mitgezählt die vielen Feldstecher auf Stativen. Musik aus Ludwigs CD-Player gab der beginnenden Dämmerung eine erwartungsvolle Note und nahm den Einstellungs-Vorbereitung die übliche Hektik. Die drei angehängten Bilder spiegeln das wider, wenn auch sehr verwackelt, weil ohne Blitz aufgenommen.
Merkur war das erste Ziel der Begierde, aufgefunden von einem Feldstechermann, der auf Anfrage gerne seine Daumensprünge weitergab. Und dann kamen die "geladenen" Gäste, eine Gruppe von Freunden samt Familien, die sich eine Einführung in die Astronomie gewünscht hatten. Die Begeisterung war groß, als auch sie den Merkur entdecken und in einigen Rohren sogar die Phase erkennen konnten. Und Saturn haut ja nicht nur Neulinge um, wenn, wie in dieser Nacht das Seeing hervorragend ist.
Später ging Roland mit seinem 18" Dobson in Stellung und spielte goto für jeglichen erfüllbaren Messier-Objekt-Wunsch. Daneben gab's natürlich viel zu erklären, über Distanzen, Größenverhältnisse, Alter usw. Den angekündigten und erklärten Iridium Flare um ca 23 Uhr haben wir um 3 Minuten verpaßt, weil sich der vermeintliche Zeitpunkt nicht mit dem in der - halt nicht griffbereiten - Tabelle gedeckt hat. Dafür gab's überraschend einige Sterschnuppen (eine sogar im Löwen) und Satelliten.
Andi Pfoser, mit einigen Arbeitskollegen im Schlepptau, erschien später und erzeugte Bombenstimmung mit seiner Betrachtungsweise astronomischer Vorgänge sowie seinen Ausführungen zum Wettergeschehen. Für die Zurverfügungstellung des superben Wetters bei dieser Easter Star Party wurde ihm von vielen gedankt, was er gerne und humorvoll entgegennahm. Ein paar Stimmungsfotos von Roland Graf:
Es wurde sehr bald kalt und immer feuchter, sodaß gegen 23 Uhr ein allgemeiner schleichender Abbau erfolgte (der Jagateevorrat in meiner Thermosflasche war schließlich auch schon zur Neige gegangen). Voran die Postl-Übernachter, die ja noch eine zweite Nacht vor sich hatten. Unsere Geladenen, die den Postl auch gebucht hatten, sind erst um halb drei ins Bett gekommen. Die Möglichkeit, durch jedes der aufgestellten Teleskope blicken zu dürfen und von jedem freundlich auf die Besonderheiten hingewiesen zu werden, hat ihnen diese Nacht nach eigenen Angaben zu einem unvergeßlichen Erlebnis gemacht. Und auch ich habe mich gefreut, einiges dazugelernt, wiederentdeckt und mit kalten Zehen die Heimreise angetreten. |