Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||
Datum: | 05. 07. 2009 | ||||||||||||
Zeit: | 21:30 bis 00:15 Uhr MESZ | ||||||||||||
Ort: | Sofienalpe | ||||||||||||
Instrument: | 8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf LXD-75 | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Ein skurriler Abend. Den ganzen Tag über ist es in Wien sonnig und gering bewölkt und die Wettermodelle deuten alle auf einen schönen Abend hin. Ich rufe gemeinsames Beobachten aus. Am Abend aber ziehen zwei mächtige Gewitterschirme von Westen genau auf Wien zu und verdunkeln den Himmel, das Radar lässt sogar leichten Regen befürchten. Also blase ich die Aktion ab. Gegen 20.30 Uhr läßt mich ein wunderschöner Sonnenuntergang meine Entscheidung überdenken.
Ich packe kurzerhand die Ausrüstung zusammen und fahre auf die Sofienalpe, wo ein milder, pastellfarbener Abendhimmel wartet.
Wäre heute, wie gestern, ein Sternabend auf dem Programm gestanden, ich hätte wohl etwas mehr gepokert und das Vorbeiziehen des Gewitters entsprechend kalkuliert (auf der Fahrt auf die Sofienalpe, im Wiental, habe ich wirklich so an die 20 Regentropfen abbekommen). Die Sofienalpe ist gespenstisch leer. Ein einsamer Jogger fährt kurz nach meiner Ankunft heim. Dann Stille. Nur die Grillen sorgen für akustische Untermalung. Kein Wind. Und im Südosten geht der Mond auf.
Der pastellfarbene, fast volle Mond über dem Wienerwald hatte schon einen Autofahrer vor mir in den Serpentinen des Exelbergs zu einem mehr als waghalsigen Anhaltemanöver veranlasst (ich höre förmlich den Beifahrer oder die Beifahrerin - "Jö schau! Bleib stehen!"). Im Licht der Dämmerung und des Mondes baue ich auf. Ach ja, es gibt Gelsen. Lästig!
Der Mond ist das erste Ziel im Teleskop.
Die Phase ist schon recht voll, dennoch gibt es für die Webcam (DBK 21AU04.AS - USB) ein paar interessante Motive. Alle Aufnahmen mit IR Passfilter 742nm (daher die DBK) und verkleinert.
Der schon tief stehende Saturn ist ein weiteres wichtiges Ziel. In diesem Instrument ist er trotz 2,5x-Barlowlinse nur sehr klein.
Die Ringe sind so dunkel, dass man den Eindruck des "dreifachen Planeten", den Galilei gesehen hat, durchaus nachempfinden kann. Im Norden ziehen immer wieder Gewitterwolken durch.
Nach 23 Uhr werden die Wolken etwas mehr und wenn die eine oder andere den Mond verdeckt, ist es durchaus Deep Sky-tauglich. Ein paar visuelle Eindrücke, dann baue ich ab. Morgen ist leider ein Arbeitstag. |