Beobachtungsnacht

Sofienalpe, 27. 08. 2009

20090827api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:27. 08. 2009
Zeit:19:00 bis 01:00 Uhr MESZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf LXD-75, DBK 21AU04.AS - USB, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Grenzgröße:5.5
Aufhellung:gut (2)
Seeing:gut (2)
Wind:kein
Temperatur:32 bis 19°C
Feuchtigkeit:trocken
Sonstige Bedingungen:Perfekt. Wolkenlos und windstill.
Bericht:

Ein wunderschöner Sommertag endet mit einem tollen Abend und setzt sich in einer wunderschönen Beobachtungsnacht fort. Ich fahre auf die Sofienalpe und vertreibe mir, fast alleine, die Zeit mit Mond, Jupiter und Deep Sky. Statt vieler Worte viele Bilder.


Sommerliche Sofienalpe

Der Sonnenuntergang macht einmal mehr Sehnsucht nach Ostafrika.


Ein Gewitter im Südwesten in der Abendsonne


Der Mond im Südwesten, wenig später


Traumhafte Abenddämmerung

Nach dem Sonnenuntergang ist der Mond das erste Ziel. Bei gutem Seeing ist nicht nur mit der EOS 350D bei F=1000mm einiges drin, sondern auch mit der DBK Webcam bei F=1000mm und sogar F=2500mm.


Mond bei F=1000mm, Canon EOS 350D, verkleinerter Bildausschnitt


Mond, Mosaik aus 10 Webcamsequenzen mit DBK21 bei F=1000mm, verkleinert

Am Terminator beeindrucken Kaukasus und beginnende Apenninen im Norden, das südliche Kraterland im Süden. Am Mondrand sind dank extremer Libration die randnahen Meere Humboldtianum, Marginis und Smythii gut zu sehen. Ausschnitte aus dem Originalmosaik, unverkleinert:


Mare Nectaris mit Theophilus, Cyrillus, Katharina, Fracastorius, Piccolomini und Altai-Gebirge


Kaukasus (oben) und Apenninen (unten)


Im südlichen Berglang


Die randnahen Meere Smythii, Marginis und Anguis, oben das Mare Crisium

Noch ein paar Serien mit F=2500mm:


Hipparchus und Albategnius am Terminator


Noch einmal die Enge zwischen den Mare Serenitatis (rechts, eben) und Imbrium (links, im Schatten)


Zentralgebiet mit Ariadaeus- (rechts) und Hyginus-Rille (links)

Der Mond geht unter und ich verlege mich auf Deep Sky. Die Montierung wird gut eingenordet und so geht es mit der Canon EOS 350D los. Belichtungszeit zunächst einheitlich 30 Sekunden bei 1600 ISO.

Erst einige bekannte Sternhaufen in der Kassiopeia:


M103, 10 x 30s, verkleinerter Bildausschnitt


NGC 663 (links oben) und NGC 659 (rechts unten), 10 x 30s, verkleinerter Bildausschnitt


NGC 457 ("E.T."), 10 x 30s, verkleinerter Bildausschnitt

Zwei größere offene Sternhaufen in der Eidechse (Lacerta) erweisen sich als unspektakulär:


NGC 7243 (Mitte), 10 x 30s, verkleinertes Vollbild. Hebt sich kaum von der Milchstraße ab.


NGC 7209 (links von der Mitte), 9 x 30s, verhält sich wie NGC 7243. Verkleinertes Vollbild.

Einige andere Objekte im Nordosten.


Der offene Sternhaufen NGC 752 in der Andromeda (10 x 30s) ist so gross, dass er nicht auffällt. Verkleinertes Vollbild.


M76, 10 x 30s. Der kleine Hantelnebel im Perseus, verkleinerter Bildausschnitt.

Noch ein Objekt mit längerer Belichtungszeit.


NGC 281 in der Kassiopeia. 10 x 55s.

Jetzt kulminiert Jupiter und das Seeing ist gut.


Jupiter um 23.01 Uhr MESZ. Nicht übel! F=3000mm. L1 = 70°, L2 = 140°. Links Io.

Ich habe keine stärkere Barlowlinse als 3x, also "stacke" ich 3x und 2,5x, ergibt 7x. Mal sehen:


Jupiter bei F=7500mm. Na ja, weniger ist mehr.

Typischer Fall für leere Vergrößerung, bzw. bringe ich mit der nicht allzu stabilen Montierung den Fokus nicht mehr wirklich hin. Aber das erste Bild ist ohnedies schon gut.

Eine traumhafte Nacht, widerwillig baue ich gegen 1 Uhr ab (nach Jupiter enstanden die restlichen Deep Sky Fotos von oben), aber, Urlaub hin und her, ich bin einfach müde.