Beobachter: | Doris Istrate |
Datum: | 18. 09. 2009 |
Zeit: | 00:00 Uhr |
Ort: | Emberger Alm/Kärnten |
Instrument: | Diverse |
Bedingungen: | |
Bericht: | Eigentlich waren die Wetterprognosen nicht sehr ermutigend das ITT zu besuchen, aber Bernhard aus München und wir beschlossen, dieses Astro-Treffen für ein Wiedersehen zu nützen. So erreichten Gaby und ich Freitag Nachmittag Greifenburg, und dies sogar bei strahlendem Sonnenschein. Doch je höher wir den Berg hinauffuhren, desto dichter wurden die Wolken, und bald war es so duster wie bei Einbruch der Nacht. Oben angelangt, suchten wir uns ein Platzerl auf der Alm und warteten auf Bernhard und seinen Freund Alfredo. Als sie eintrafen war es schon fast finster und eilig bauten sie ihr Zelt auf. Kaum stand das Zelt, öffnete der Himmel seine Schleusen und es begann wie wild zu schütten. So eilten wir mit Taschenlampen und Regenschirmen bewaffnet hinunter zum Alpengasthof, um uns mit Schnitzeln zu stärken und zu plaudern. Um Mitternacht hatten sich die meisten Gäste zurückgezogen und so machten auch wir uns wieder auf den Weg zur Alm hinauf. Aber als wir den Gasthof verließen empfing uns ein Nebel, der jedem Hitchcock-Psychokrimi zur Ehre gereicht hätte. Der Lichtschein unserer Taschenlampen bohrte sich vergeblich in die Nebelwand und erzeugte nur riesige Schatten, die uns geisterhaft verfolgten. So irrten wir auf der Alm umher, ohne unsere Autos samt Zelt zu finden. Schon leicht verzweifelt befürchteten wir, in der Nebelsuppe auf der patschnassen Wiese unter freiem Himmel übernachten zu müssen, als Gaby den erlösenden Schrei tat: "Hurrah, hier sind wir!" Total erleichtert beschlossen wir auf unsere Rettung anzustoßen. Der nächste Tag begann wieder trübe, aber zu Mittag lichteten sich die dichten Wolken und ließen den Blick auf die heißersehnte Sonne frei. Sofort begann Alfredo mit dem Aufbau seines neuen, für Sonnenbeobachtung umgebauten 6"-Refraktors. Wir konnten prächtige Protuberanzen und sogar die Granulation der Sonnenoberfläche bestaunen. Bald stand Alfredo mit seinem Prunkstück im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses und alle wollten einen bewundernden Blick durch sein Rohr werfen. Den Abend verbrachten wir wieder im Alpengasthof, wo wir uns nebst Vertilgung von Selchfleischknödeln mit PC-Problemen befassten, die Alfredo bravourös löste. Diesmal herrschte beim Verlassen der lukulischen Stätte kein Nebel und wir fanden problemlos den Weg zu unseren Schlafstätten. Auch dieser Umstand musste natürlich wieder feucht-fröhlich zelebriert werden. Dabei keimte Hoffnung auf eine Beobachtungsnacht auf, weil sich einmal hier und einmal dort strahlende Sterne zeigten. Aber so schnell sie aufblitzten verschwanden sie auch wieder um an anderer Stelle aufzutauchen, und so hielten wir resignierend weiterhin der Weinflasche die Treue. Der Sonntag begann wieder einmal trübe und so beschlossen wir, unseren ITT-Besuch zu beenden. Während Bernhard und Alfredo ihr Zelt abbauten, verstauten Gaby und ich die "Feldküche" und sonstigen Utensilien im "Schlafzimmer" unseres Wagens (das übrigens überraschend geräumig und bequem, sowie ideal auf der nassen Wiese war). Als wir die Alm gegen Mittag verließen, herrschte bereits gähnende Leere. Nur ein einsamer, verlassener Camper aus Deutschland hielt wacker die Stellung und machte noch schnell ein Gruppenfoto von uns. Dann hieß es wieder Abschied nehmen, weil sich Bernhards und Alfredos Weg von unserem trennte. Obwohl uns der Nachthimmel verborgen blieb, war es trotzdem ein erfolgreiches Wochenende - darin waren wir uns absolut einig! Alfredo konnte sich im First Light seines großartigen "Solar-Refraktors" sonnen und alle daran teilhaben lassen, unsere PC-Probleme waren gelöst, und auch die Campingfähigkeit des Wagens konnte erstmals praktisch getestet werden. Aber vor allem war es wieder ein Abenteuer, das uns allen sehr viel Spaß gemacht hatte. Also dann, bis zum nächsten Mal... |