Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||||
Datum: | 22. 09. 2009 | ||||||||||||||
Zeit: | 19:00 Uhr MESZ | ||||||||||||||
Ort: | Wienerhütte | ||||||||||||||
Instrument: | 8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf LXD-75, DBK 21AU04.AS - USB, Canon EOS 350D | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Heute ist also endgültig der letzte Abend in diesem astronomischen Sommer 2009, während der Beobachtung beginnt der Herbst. Und der beginnt, wie der Sommer endet, nämlich mit sehr schönem Wetter. Heute ist eine sehr gute Nacht, wenngleich ein wenig dunstig.
Nachdem wir ein paar rechtliche Aspekte geklärt haben, treffen wir uns also wieder hier auf dem Parkplatz der Wienerhütte. Es wird bald so dunkel, dass auch auf kurze Distanz kein Wild zu sehen ist. Daher taucht auch der in letzter Zeit eher lästige Jagdaufseher nicht auf - oder weiss er mittlerweile, dass er niemanden von öffentlichem Grund wegweisen darf?
Jupiter ist schon in der Dämmerung ein markantes Objekte, doch zunächst ist das Seeing noch nicht so gut; nur die interessante Konstellation von Jupiter, Monden und ein paar Hintergrundsternen gibt ein Fotomotiv ab.
Also verlege ich mich auf Deep Sky. Die Einnordung mit dem Polsucher gelingt so gut, dass ich theoretisch bis zu zwei Minuten belichten kann; doch da macht sich doch zeitweise der Schneckenfehler bemerkbar. Ohne viel Kommentar die Objekte von Dämmerung bis Mitternacht. Die Durchsicht wird im Lauf der Nacht besser. Alle Aufnahmeserien mit Canon EOS 350D bei F=1000mm am 8" Bresser Messier N203, 1600 ISO.
Nächste Serie: Offene Sternhaufen zwischen Deneb und M39.
Jetzt ein paar Kugelsternhaufen. F = 1000mm ist ein bisschen wenig für diese Objekte.
Im Südosten wird es jetzt merklich besser. Auf Cartes du Ciel entdecke ich einen alten Bekannten.
Nun zu ein paar bekannteren und mehr oder weniger schwierigen Objekten.
Und jetzt noch etwas mehr Mut ... oder Übermut? Aber immerhin, es geht so halbwegs.
Nach dieser Aufnahme, die anderen Beobachter sind schon heimgefahren, bekomme ich noch Besuch von einer Polizeistreife. Sehr interessiert betrachten die beiden Ordnungshüter den Jupiter und zeigen mir im Gegenzug mit ihrem Suchscheinwerfer, dass die Wiese auf der Wiener Seite des Parkplatzes voll mit Rehen ist - das also war das permanente Geraschel und Geknackse im Gras. Erstaunlich. Jupiter ist also das letzte Objekte und jetzt ist auch das Seeing gut.
Ein schöner Abschluss und ein toller Herbsbeginn. Als würde die Natur an schlagartig einsetzender Inkontinenz leiden, beginnt die Feuchtigkeit in der Atmosphäre blitzartig auszukondensierenl, so dass binnen Minuten alles schwimmt. Der Taupunkt ist erreicht. Ein guter Moment, abzubauen. |