Deep Sky Classics II

Hohe Wand, kleine Kanzel, 21. 11. 2009

20091121api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:21. 11. 2009
Zeit:19:00 bis 00:55 Uhr MEZ
Ort:Hohe Wand, kleine Kanzel
Instrument:8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf NEQ6 Pro, DBK 21AU04.AS - USB, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Grenzgröße:6.5
Aufhellung:sehr gut (1)
Seeing:ausreichend (3)
Wind:maessig aus S
Temperatur:10°C
Feuchtigkeit:trocken
Sonstige Bedingungen:Zeitweise rasche, tiefe Wolken max. 1/8. Wind drehend, erst SE, dann SW, dann S.
Bericht:

Die letzte Nacht kann ich nicht vergessen ...

Ein geplanter Sternabend in Hof am Leithagebirge fällt dem Nebel zum Opfer. Doch nach wie vor ist oberhalb der Nebelobergrenze toller Himmel zu erwarten. Also nochmals auf die Hohe Wand. Heute werde ich nicht alleine sein. Zu viert an drei Instrumenten, auch Roland Graf baut seinen 18" Obsession auf - das wird ein Fest.

Die übliche Fahrt durch den Nebel auf die Hohe Wand. Diesmal hört er schon bald nach der Ausfahrt Wöllersdorf von der A2 auf. Ich sehe den zunehmenden Mond tief über der Hohen Wand stehen. Auf der kleinen Kanzel angekommen, bietet sich ein tolles Bild.


Untergehender Mond auf der Kleinen Kanzel

Das Bild täuscht, es gibt heute kaum Wolken. Es hat "nur" 10°C und es weht ein unangenehmer Wind aus SE, der später auf SW und dann auf S dreht und wärmer wird. Föhn eben. Entsprechend ist das Seeing: Unbrauchbar.


Jupiter: Gerade mal ein Foto mit Monden und Sternenhintergrund. Verkleinertes Gesamtbild.

Während an Rolands Dobson und einem beeindruckenden Binokular visuell beobachtet wird, lasse ich die EQ6 mit dem Newton arbeiten. Die Klassiker habe ich schon, heute kommen andere Klassiker und auch ein paar schwierigere Objekte dazu. Dank etwas besserer Aufstellung kann ich heute bis zu drei Minuten lang unguided aufnehmen, wow!


M27, 7 x 50s bei 1600 ISO (warum 7 x - weil dann eine Cirre kam), verkleinerter Bildausschnitt.

Jetzt kommen einmal Galaxien dran.


M74, 21 x 50s bei 1600 ISO, verkleinerter Bildausschnitt

Halt, jetzt kulminiert Sculptor!


NGC 253 "Silver Dollar", 20 x 50s und kaum 15° hoch. Verkleinerter Bildausschnitt.


Der nahe und daher lockere Kugelsternhaufen NGC 288 im Bildhauer, 11x50s bei 1600 ISO, verkleinerter Bildausschnitt.

Zurück nach Nordwesten und dann in Zenitnähe.


Crescent-Nebel NGC 6888, 11 x 50s bei 1600 ISO, grenzwertig für die EOS 350D. Verkleinerter Ausschnitt.


M52 (rechts) und der Bubble-Nebel NGC 7635 (links), 20 x 50s, verkleinertes Gesamtbild


NGC 281 in der Cassiopeia, 19 x 50s bei 1600 ISO, verkleinerter Bildausschnitt

Jetzt zum Winterhimmel, da die Objekte jetzt hoch genug stehen.


M1, 13 x 50s bei 1600 ISO. Verkleinerter Bildausschnitt.

Zeit für längere Belichtungszeit.


Der Flammennebel NGC 2024 neben ζ Ori. 5 x 110s bei 1600 ISO.


Die Region samt Pferdekopfnebel, der für die Kamera doch sehr grenzwertig ist wegen seiner Farbe. 8 x 110s bei 1600 ISO, verkleinertes Gesamtbild. Deutlich der kleine Reflexionsnebel NGC 2023.


Der Rosettennebel mit dem Sternhaufen NGC 2244. Gar nicht übel. 3 x 170s bei 1600 ISO.

Und zuletzt ...


M42-Region, 3 x 170s bei 1600 ISO.

Grrr ... ich weiss, warum ich kürzere Belichtungszeiten bevorzuge. Eine Spur durchs Bild. Aber halt, was war das, gegen Mitternacht? Die Lücke in der Spur ist die Pause zwischen den Aufnahmen von ca. 5 Sekunden. Also flog das schwache Objekt ca. eine Minute oder länger durch das Bild. Was bitte war das? Ein Satellit ist schneller und unmöglich um diese Zeit, da im Erdschatten. Ein Meteor ist viel schneller. Ein Flugzeug blinkt. Hurra, ein Rätsel!

Mars ist heute noch weniger sehenswert als gestern. Also bauen wir gegen ein Uhr ab.

Diese beiden Nächte waren eigentlich ein toller Ersatz für das ausgefallene Deep Sky Wochenende im Oktober. Ganze sechs Personen haben in Summe daran teilgehabt. Schade. Leute, oberhalb des Nebels gibt es einen Sternenhimmel!