Beobachtungsabend

Sofienalpe, 28. 11. 2009

20091128api17.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:28. 11. 2009
Zeit:17:00 bis 21:30 Uhr MEZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf NEQ6 pro, DBK 21AU04.AS - USB, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Aufhellung:sehr schlecht (5)
Seeing:gut (2)
Wind:leicht aus NW
Temperatur:5°C
Sonstige Bedingungen:Anfangs Cirren
Bericht:

Sollte es wieder einmal in Wien einen Beobachtungsabend geben? Dichte Wolken ziehen nachmittags ab, der Himmel ist strahlend blau. Wird es Hochnebel geben? Schaut nicht so aus. Am späten Nachmittag ziehen Cirren auf, die den Sonnenuntergang verschönern.


Sonnenuntergang, noch von zuhause

Den Sonnenuntergang beobachte ich noch von zuhause, dann geht es auf die Sofienalpe! Bei dem Mondlicht ist ein weiter entfernter Platz nicht sinnvoll. Bei malerischer Abenddämmerung - um 17 Uhr - komme ich an.


Malerische Abenddämmerung

Die Fernsicht ist enorm, der Schneeberg vor dem tiefroten Himmel eine Wucht.


Schneeberg in blutroter Abenddämmerung

Ich baue das Instrument auf. Es sind noch viele Spaziergänger auf der Sofienalpe, eine Familie mit Kindern kommt so in den Genuss eines Blicks zum Mond. Eine andere Spaziergängerin fragt mich "Sind Sie wegen des Jahrs der Astronomie hier?" - diese Frage wärmt mein Herz. Wir kommen ins Gespräch, das Paar, das da vorbei kommt, kennt sich recht gut in der Astronomie aus - und kennt Howdii.

Die Cirren werden mehr, machen einen schönen Mondhalo.


Mondhalo in Cirren

Ich komme ins Grübeln, doch da klart der Himmel von Norden her wieder auf. Es kann losgehen. Bald bin ich auch nicht mehr allein, drei Beobachter an vier Instrumenten machen den Anfang, im Lauf des Abends werden wir noch mehr.

Das helle Mondlicht beschränkt zunächst auf Jupiter und eben den Mond. Das Seeing ist ganz gut, wie ein Blick zu Jupiter zeigt.


Jupiter, rechts Io. L1 = 174°, L2 = 256°. F= 3000mm.

Dann Mond.


Mond in der Totalen, Canon EOS 350D bei F=1000mm, verkleinert.

Auch die Webcam kommt am Mond zum Einsatz, bei F=2500mm.


Im südlichen Bergland um Schiller


Gassendi, Rimae Mersenius am Nordrand des Mare Humorum


Aristarch, Montes Harbinger, Montes Gruithuisen


Jura und Sinus Iridum

Seit langem also wieder Beobachteraktivitäten auf der Sofienalpe, trotz hellem Mondlichts.


Beobachter im hellen Mondschein unter dem Großen Wagen


Jupiter im Untergang

Was tun bei diesem Mondlicht? Die Transparenz ist erstklassig, also Deep Sky. Die NEQ6 ist gut eingenordet und führt, nachdem ich sie von Mond- auf Sterngeschwindigkeit umstelle, auch hervorragend nach. Bei dem Mondlicht ist bei 40 Sekunden bei 1600 ISO definitiv Schluss. Also mal sehen, was daraus wird.


M39 im Schwan, 10 x 40s bei 1600 ISO, verkleinertes Gesamtbild.

Bei der Dynamik lässt sich der Hintergrund leicht eliminieren. Toll, was bei Mondlicht möglich ist. Es geht weiter so.


h+chi Persei, wie oben. Leider ist wieder der Fokus gekippt (muss bald den klapprigen Okularauszug wechseln)


M36, 9 x 40s, sonst wie oben. Eine Aufnahme hat ein Flugzeug versaut.


M38, 10 x 40s, sonst wie bei den anderen Aufnahmen.


M37, wie oben. Schön!

Warum ich schon wieder die ganzen Sternhaufen aufnehme? Um zu demonstrieren, was bei hellem Mondlicht möglich ist. Nur Sternhaufen? Mal probieren ...


M81 und M82, 10 x 40s.

Ok, die äußeren Partien der Galaxien versinken im Hintergrund. Aber vor allem M82 ist schön.

Eine tolle Nacht. Ich bin etwas müde und mache daher vor 22 Uhr schon Schluss, einmal nicht als letzter. Wenigstens ein Vorteil in dieser Jahreszeit ...