Lyriden

Für 2009 war von der IMO das Maximum der Lyriden für die Tagstunden des 22. April (11h UT) vorausgesagt worden [1]. Demzufolge waren für Mitteleuropa die höchsten Raten in der Nacht vom 21. auf den 22. zu erwarten. Da zu dieser Zeit sehr gute Bedingungen herrschten, konnte ich von Atzelsdorf / NÖ (16°33'30" E, 48°30'11" N, 220 m Seehöhe; WGS 84) aus insgesamt 4h30m lang beobachten, die entsprechende Grenzgröße lag vor Beginn der Dämmerung konstant bei +6,2mag.

Bereits in der ersten Beobachtungsstunde (22:00 bis 23:00 UT) traten 6 Lyriden auf, dies entspricht bei einem aus der Gesamthelligkeitsverteilung ermittelten Populationsindex von r = 2,04 einer ZHR von 12 ± 5. Auch im darauffolgenden Intervall (23:00 bis 00:00 UT) lag die Aktivität auf nahezu gleichem Niveau (8 Lyriden; ZHR 13 ± 5), um zwischen 00:00 und 01:00 UT auf 5 Lyriden (ZHR 7 ± 3) zurück zu fallen. Erst die letzte Beobachtungsstunde (01:00 bis 02:00 UT) brachte wieder einen Anstieg der Raten (8 Lyriden; ZHR 11 ± 4), welcher sich in die Morgendämmerung hinein geringfügig fortsetzte.

Trotz der relativen Nähe zum Maximum (dieses wurde laut IMO - Live ZHR Graphs / Stand 16.05.2009 - am 22.04. zwischen 8h und 9h UT mit einer ZHR von 17 ± 2 erreicht) konnte ich in diesem Jahr nur wenige Lyriden im negativen Helligkeitsbereich (maximal -2mag) registrieren, die auf eine Grenzgröße von +6,5mag reduzierte Meteorhelligkeit betrug +2,51mag. Außerdem waren an Farben diesmal mehrheitlich Orange und Gelb zu beobachten, Blauweiß trat nur untergeordnet auf. Knapp mehr als die Hälfte (55 %) der gesichteten Lyriden hinterließ zumindest eine kurze Spur.

Helligkeitsverteilung 21./22.04.

Literatur:

[1] McBeath, A., (ed.): 2009 Meteor shower calendar. IMO 2008.

[2] Website der IMO