Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||||||
Datum: | 17. 04. 2010 | ||||||||||||||||
Zeit: | 20:00 bis 02:00 Uhr MESZ | ||||||||||||||||
Ort: | Hohe Wand, beim Gasthof Postl | ||||||||||||||||
Instrumente: | 6" Skywatcher Refraktor auf EQ5, 8" Bresser Messier N203 auf NEQ6pro, DBK 21AU04.AS - USB, Canon EOS 350D | ||||||||||||||||
Bedingungen: |
| ||||||||||||||||
Bericht: | Hier meine persönlichen Beobachtungen aus der zweiten Nacht unserer heurigen Easter Star Party. Nach der Beobachtungs des Sonnenuntergangs geht es wieder los. Es ist heute wesentlich kälter als gestern, obwohl kein Wind geht. Es ist etwas feuchter und bald bildet sich auf meinem kleinen Tisch eine dünne Eisschicht. Zum Glück nur hier und nicht anderswo auf meinen Instrumenten. Venus und Mond dominieren wieder die ersten Dämmerungsphasen.
Die Dämmerung ist heute nicht so markant gefärbt wie gestern, die Aschenwolke des Eyjafjallajökull dürfte heute schon viel dünner sein. Lediglich ein eigenartig bläulicher Hof um den Mond, der fotografisch gar nicht zu erfassen ist, könnte auf diese hindeuten. Ich widme mich zunächst an beiden Instrumenten dem Mond.
Da das Mare Crisium wunderschön nahe dem Terminator steht, setze ich die Webcam ein, obwohl das Seeing jetzt noch nicht so gut ist, wie es diese Nacht noch werden wird.
Auch das aschgraue Mondlicht ist heute noch beeindruckend und da der Mond nahe den Hyaden steht, gibt es heute auch eine Menge Bedeckungen schwächerer Sterne.
Sternbedeckungen machen jeden Abend abwechslungsreich. Doch heute ist es sehr klar, da wird noch mehr möglich sein - wenn der Mond einmal untergegangen ist.
Noch immer ein Hit ist Mars nahe der Praesepe. Ich nehme wieder ein Mosaik auf.
Noch vor dem Untergang des Mondes beschließe ich, als Verabschiedung der Wintersternbilder ein paar schöne offene Sternhaufen zu fotografieren. Die nachfolgenden Aufnahmen entstehen mit der Canon EOS 350D am Newton bei F=1000mm und sind Serien mit 1600 ISO Empfindlichkeit. Im Regelfall sind es verkleinerte Bildausschnitte.
Die Aufnahmen sind ohne Autoguider gemacht. Einfach Kamera ans Fernrohr, fokussieren, Timer programmieren und laufen lassen. Einstweilen wird dann am Refraktor oder an anderen Instrumenten wie Rolands 18" Obsession visuell beobachtet. Der Mond geht unter und damit geht es auf in das Reich der Galaxien.
Wow, erstaunlich viel Detail. Jetzt in den Kernbereich des Virgo-Galaxienhaufens.
Jetzt ein Ausflug ins Sonnensystem. Zunächst zum Kometen 81P/Wild.
Gegen Mitternacht kämpfen wir sehr mit dem Tau - der in "Lagen" niedriger als ca. 1m friert und somit Reif bildet. Doch nach Mitternacht wird es trocken und auch eine kleine Spur wärmer. Dafür wird das Seeing schlechter. Die offenen Sternhaufen am Anfang der Nacht waren eine Verabschiedung des Winters, jetzt kommt eine Begrüßung des Sommers: M13.
Ein letztes Objekt sollte es sein. Roland möchte die visuelle Nacht an seinem 18" Dobson mit einem wirklich spektakulären Anblick beenden und ich möchte noch ein schönes Foto machen. Wir beschließen beide, M51 einzustellen. Eine gute Wahl. Visuell eine Wucht, mit Details, wie wir sie noch nie gesehen haben, und fotografisch ...
Wow! Ich bin hochzufrieden. Jetzt noch zwei Instrumente abbauen und verstauen, Auto vom Eis befreien (grrr!) und dann ab ins - zum Glück nahe - Bett! |
Ein Bericht der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |