Jetzt beginnt sie also, die Summer Star Party 2010. Irgendwann im Frühjahr haben wir uns entschlossen, sie aus organisatorischen Gründen von Anfang August auf Anfang Juli vorzuverlegen. Zeit genug für die Ankündigung war ja, die Frage, die bleibt, ist: Werden die kurzen Nächte viele Beobachter abhalten?
Ein anderes Thema vor jeder Star Party ist das Wetter. Doch heuer, nach einem verregneten und zu kalten Frühjahr, herrscht seit Tagen ein stabiles Hoch, es ist trocken und warm, die Prognosen sind seit einer guten Woche stabil - und phantastisch! Wir dürfen also zwei wirklich tolle Nächte erwarten. Am Freitagabend geht es also zur Hohen Wand, es ist hochsommerlich.
Sorry, kein IFRAME!
Hochsommerlicher Blick über die "Neue Welt"
Ich wähle die landschaftlich schöne Route über Dreistetten und Muthmannsdorf. An der kleinen Abkürzung nach Gaaden mache ich Halt für ein Panoramafoto, dann fahre ich weiter. Die Straße ist staubig, verdrocknete Disteln stehen an deren Rand. Afrika, kommt es mir in den Sinn ... Doch nach ein paar Hundert Metern bin ich in der nächsten Ortschaft.
Hinauf auf die Hohe Wand, unter wolkenlosem Himmel. Unser Beobachtungsplatz liegt in der Abendsonne.
Sorry, kein IFRAME!
Unser Beobachtungsplatz in der Abendsonne
Es ist noch Zeit für einen kurzen Spaziergang zum Skywalk und einen Blick über das weite Land im Sommer.
Blick von der Hohen Wand über das Wiener Becken
Schon kommen die ersten Beobachter und bauen ihre Instrumente noch vor dem Abendessen im Licht der Abendsonne auf.
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Die erste Nacht der Summer Star Party wirft ihre Schatten voraus. Für einen Freitagabend kommen sehr viele mit ihren Teleskopen auf die Hohe Wand. Die kurzen Nächte sind also kein Hinderungsgrund. Fein!
Szenen vom Aufbau, ohne viele Worte. Lassen wir die Bilder sprechen!
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Und was machen die, die kein Fernrohr aufbauen müssen? Klar, bei der Summer Star Party ist auch Platz für Spass, Spiel und Sport:
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He, soll das etwa heissen: Die Männer bauen ihre Instrumente auf und die Frauen vertreiben sich die Zeit anderwärtig? Nein, also bitte, wir sind ja nicht mehr im 19. Jahrhundert. Wir haben sehr wohl auch Beobachterinnen und auch Herren der Schöpfung, die anderswo auf die Dunkelheit warten. In der WAA sind wir natürlich alle gleich. Na gut, ein bisserl gleicher könnte es noch werden ...
Immer mehr Teleskope. So verwaist? Ihre Besitzer sind jetzt beim Abendessen. Kein Angst, wir passen auf!
Nach dem Aufbau ist Zeit für das Abendessen. Langsam wird es dunkler und Venus wird das erste Beobachtungsobjekt sein.
Venus und Regulus
Die Suche nach dem Polarstern zum Einnorden ist anfangs noch mühsam.
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Bei einer WAA Star Party wird es nicht langweilig, auch wenn die Dämmerung jahreszeitlich bedingt schier endlos erscheint. Eine Passage der ISS sorgt für Abwechslung.
ISS über dem Teleskoptreffen
Dann kommt ein Gestirn nach dem anderen, es ist wunderschön mitzuverfolgen, wer wievile schon ausgemacht hat. Arcturus, Saturn, Vega, ... Die Beobachtungsnacht beginnt.
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Wir erleben eine der tollsten Nächte überhaupt. Schon in der nautischen Dämmerung ist die Milchstraße über uns deutlich und reich strukturiert. Was für eine Durchsicht! Kein Wunder, dass diese Nacht von vielen bis zur Morgendämmerung ausgenützt wird.
Eine Sternstunde. Oder besser, mehrere davon, denn insgesamt sind es schon drei wirklich brauchbare Stunden von 23.30 bis 02.30 Uhr MESZ und auch je eine Stunde davor und danach ist noch recht gut. Für die Statistik: 15 Teleskope sind für einen Freitagabend allemal sehr gut.
Text und Fotos: Alexander Pikhard
Ein Bericht der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |