Dieses Wochenende ist Premiere für das neue Format von WAA-Workshops. Nach den Wettererfahrungen des letzten Jahres haben wir gelernt, dass ein Workshopwochenende nur dann einen Sinn macht, wenn wir an allen Tagen ein interessantes Programm unabhängig von der Wetterlage anbieten. So entstand eine einheitliche Struktur: Der erste Tag eines Workshopwochenendes (Samstag) steht im Zeichen visueller Beobachtung, der zweite (Sonntag) im Zeichen der Fotografie. An jedem dieser Tage steht zunächst ein Workshop für EinsteigerInnen auf dem Programm, dann einer für Fortgeschrittenere. Natürlich kann das ganze Programm auch pauschal gebucht werden. Der Freitagabend vor den Workshoptagen ist für Beobachtungen vorab vorgesehen.
Das Programm für diesen Winterworkshop auf der Sofienalpe lautete somit:
Programm:
Freitag, 20. Jänner:
ab 18 Uhr: Beobachtungsnacht
Samstag, 21. Jänner:
14 Uhr: Workshop für EinsteigerInnen: Was kann (m)ein Fernrohr?
16 Uhr: Workshop für EinsteigerInnen und Fortgeschrittene: Beobachtungstipp: Mars
ab 19 Uhr: Beobachtungspraxis
Sonntag, 22. Jänner:
12 Uhr: Sonnenbeobachtung
14 Uhr: Workshop für EinsteigerInnen: Was kann (m)eine Digitalkamera am Himmel?
14 Uhr: Astronomische Fragestunde für Fortgeschrittene
16 Uhr: Workshop für Fortgeschrittene: Planetenfotografie mit Webcam
ab 19 Uhr: Beobachtungspraxis
Die Wetterprognosen für das Wochenende erweisen sich bald als, sagen wir einmal, nicht unbedingt astronomiefreundlich. Unserem neuen Format steht also eine echte Bewährungsprobe ins Haus.
Der Freitag ist ein typischer Wintertag. Ab Mittag ziehen über Wien Regen-, Schneeregen- und Schneestürme hinweg, eine Kaltfront überquert uns und noch um 16 Uhr ist es bedeckt mit Schauern. Keine Frage, der Beobachtungsabend wird offiziell abgesagt. Um 17.30 Uhr aber sorgt Rückseitenwetter für grosse Wolkenlöcher, Venus und Jupiter strahlen vom Himmel.
Venus und Jupiter auf der Sofienalpe
Orion auf der Sofienalpe
Ein kurzer Lokalaugenschein auf der Sofienalpe ergibt folgendes Bild: Eiskalter, stürmischer Wind aus Nordwest, immer wieder tiefe Wolken, und natürlich keiner da. Keine Frage, keine Beobachtungsnacht. Doch der Abend nimmt einen interessanten Verlauf. Der Wind legt sich und es bleibt klar. Gegen 22 Uhr steht Orion wunderschön über Wien ...
Orion über Wien
... und so gibt es dann doch noch, wenn auch spät, einen einsamen Beobachtungsabend auf der Sofienalpe.
Löwe und Mars
Mars, Objekt des Workshops
Das schöne Wetter hält bis in die frühen Morgenstunden, dann erreicht uns das nächste Frontensystem. Die Sofienalpe prästentiert sich spätwinterlich, also mit Schneeresten und jeder Menge Schlamm. Nicht astronomisch, aber im Hotel können wir unsere Workshops veranstalten.
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Der ferne Schneeberg
Der Workshop "Was kann (m)ein Fernrohr findet gut besucht im Trockenen statt.
Draußen erreicht uns eine Warmfront und verwandelt die Sofienalpe innerhalb kurzer Zeit in eine Winterlandschaft.
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Auch bei "Beobachtungstipp: Mars" bleibt es bei der Theorie. Beim Abendessen klingt der Workshop aus.
Die Heimfahrt wird spannend, Schneefahrbahn von der Sofienalpe bis ins Wiental. Von Minute zu Minute wird es wärmer. Um 23 Uhr hat es +9°C und es regnet in Strömen.
Der Schnee von gestern ist nicht mehr. Der Regen hat auch auf der Sofienalpe fast alle Spuren von gestern verschwinden lassen.
Die Sofienalpe am Sonntag
Die beiden Workshops sind auch heute gut besucht, sowohl der zum Thema "Was kann (m)eine Digitalkamera?" - eine kurze Einführung in die Himmelsfotografie - als auch der Spezialworkshop zum Thema "Planetenfotografie mit Webcam".
Draußen beginnt es am Nachmittag wieder zu regnen. Also auch heute keine Praxis, der Workshop endet mit Erfahrungsaustausch beim Abendessen.
Das neue Workshopformat hat sich bewährt; unser erster Workshop 2012 fand bei den beinahe schlechtesten vorstellbaren Wetterverhältnissen statt, jetzt steht nur zu hoffen, dass wir die nötige Praxis bei spontan angesetzten Beobachtungstreffen nachholen können. Die Ankündigung dieser Treffen findet ausschliesslich auf unserer Webseite und unserer Facebookseite statt.
Alexander Pikhard
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |