Sommerliche Hitze liegt über einer üppigen Vegetation ...
Üppige Sommervegetation
Hin und wieder ziehen Flugzeuge tief im Landeanflug über einen sommerlich-blauen Himmel ...
Im Landeanflug
Es hat 35°C im Schatten, die ein warmer Südwind erträglicher macht. Heiße Samba-Rhythmen, Lamas am Wegrand.
Heiße Samba-Rhythmen |
Lamas |
Wo sind wir? Tja, (leider) nicht in Brasilien oder sonst wo in Lateinamerika. Wir befinden uns im Kurpark Wien Oberlaa und an zwei Tagen findet das Eröffnungsfest des Wiener Ferienspiels statt. Zwei Tage? Ja, es ist das Jubiläumsfest. Die Veranstaltung wird heuer 40 Jahre alt. Wir sind mit der Mobilen Sternwarte wieder dabei. Wie immer bei diesem Fest in Kooperation mit den astronomischen Einrichtungen der Wiener Volkshochschulen (Planetarium Wien, Kuffner und Urania Sternwarte). Unsere beiden Stände gesellen sich heuer zum Stand der Wiener Volkshochschulen und am Südende des Veranstaltungsbereichs steht somit ein markantes Dreigestirn in Form dreier unterschiedlich gefärbter Zelte.
Unsere Mobile Sternwarte ist nach dem einfachen Erfolgsrezept aufgebaut: Das Infozelt dient als Schattenspender und als mobiler Kursraum mit anschaulichen Postern (jenen, die auch im Shop unseres Partners erhältlich sind); und dann natürlich das Fernrohr. Da die Sonne heute die Hauptattraktion ist, beschränken wir uns auf einen Refraktor (mit Objektivsonnenfilter und abgeblendet auf 10cm Durchmesser) und ein Coronado PST.
Die Mobile Sternwarte in der heurigen Basisversion für Sonnenbeobachtung
Infotafeln |
Teleskop zur Sonnenbeobachtung |
Sonnen-Info neben dem Teleskop |
Refraktor für Weißlicht (links) und Coronado PST (rechts) |
Das Fernrohr ist natürlich eine Attraktion, die viele Besucherinnen und Besucher anlockt. Doch die meisten trauen sich nicht gleich in die Nähe und so gehen wir aktiv auf Jung und Alt zu und laden zu einem Blick ein. Unsere Nachbarinnen vom Stand der Wiener Volkshochschulen versorgen uns ebenfalls rührend mit Interessierten - das ist eine wirklich schöne Kooperation!
Ob ich mich trauen soll? |
Wow! |
Natürlich die Attraktion: ... |
... Das Fernrohr |
Doch nur durchs Fernrohr schauen ist nicht genug. Viele wollen es ganz genau wissen: Was sind die schwarzen Punkte auf der Sonne wirklich? Warum leuchtet die Sonne? Wie groß ist sie? Da verwandelt sich unsere Station ganz rasch in ein mobiles Klassenzimmer. Anschauungsmaterial gibt es genug. Wir brauchen eine Kugel? Kein Problem, ein Ball ist schnell gefunden!
Hier wird erklärt ... |
... was wir gerade gesehen haben |
Jahreszeiten verstehen? Mit einem Wasserball! |
Im "Hörsaal", fast wie in der Kinderuni |
Ja, wenn das Wetter mitspielt, dann ist Astronomie eben spannend.
Wie schon in den vergangenen Jahren (voriges Jahr war's ja ein wettermäßiger Reinfall, Regen, Sturm und 10°C) treten wir auch heuer in Kooperation auf. Das heisst, unsere Station ist in Hinblick auf Ausstattung und angebotenem Programm abgestimmt mit jeder der astronomischen Einrichtungen der Wiener Volkshochschulen. Dort gibt es ein ganz anderes, buntes Programm. Besondere Attraktion: Der Start von Wasserraketen!
Startvorbereitung |
Betanken nicht vergessen, sonst fliegt die Rakete nicht! |
Der Countdown läuft |
Wir basteln eine Sternkarte |
Das Solarscope ... |
... in Aktion |
Ein besonders tolles Gerät ist das SolarScope. Dieses einfache Gerät wurde von französischen Astronomen entwickelt. Ziel war, ein Teleskop zur Beobachtung der Sonne (anläßlich der Sonnenfinsternis 1999) zu entwicklen, das in großer Stückzahl hergestellt werden kann, wenig kostet und vor allem Kindern die gefahrlose Beobachtung der Sonne ermöglicht. Eine Kombination von Linse und Spiegel erzeugt ein Sonnenbild, und selbst wenn so ein Gerät einmal unbeaufsichtigt ist (was bei einem Sonnenteleskop eigentlich nie der Fall sein darf), gelingt es Kindern rein mechanisch nicht, direkt durch das kleine Fernrohr zu blicken. Einfach genial und von Sky&Telescope im Jahr 2005 zum "Hot Product" erklärt.
Die beiden "astronomischen" Stationen nehmen den Stand der Wiener Volkshochschulen in ihre Mitte.
Viel Programm für Kinder in den Ferien |
Bewegung zwischendurch muss sein! |
Eine wirklich schöne Kooperationslandschaft.
Das Eröffnungsfest ist eine Leistungsschau des Wiener Ferienspiels über die nächsten zwei Monate. An über 50 Stationen kann ausprobiert werden, was in den Sommerferien auf dem Programm steht. Dazu jede Menge Künstler und eine tolle Bühnenshow. Am Freitag schlüpft der neue, verjüngte Holli-Knolli, das Maskottchen der Veranstaltung, aus der Zeitmaschine.
Artisten ... |
... in Aktion |
Hier ist er: ... |
... Der neue Holli-Knolli |
Wir waren mit der Erwartung in diese Veranstaltung gegangen, dass bei Temperaturen weit jenseits der 30°C kaum jemand hierher kommen würde, ganz Wien in die Bäder strömt und wir uns langweilen würden. Doch weit gefehlt! Das Interesse war groß und unser Einsatz für die Astronomie sicher lohnend.
Herzlichen Dank an unser Team für den Einsatz bei Auf- und Abbau und vor allem zweimal fünf Stunden in brütender Hitze: Alfred Kramberger, Ottokar Lhotsky, Stefi Scharlach und Reinhard Tlustos.
Text und Bilder: Alexander Pikhard
Für alle, die auch am wirklich astronomischen Aspekt dieser Veranstaltung interessiert sind: Die Sonne hat uns an diesen zwei Tagen auch nicht im Stich gelassen. Mehrere schönen Fleckengruppen machten das Bild schon im Weißlicht attraktiv und im Hα-Licht zeigten sich schöne Protuberanzen und sogra je ein Flare, am Freitag ein besonders heller.
Auf obige Bilder klicken für vergrößerte Version. Aufnahmen mit Canon EOS 350D. Weißlicht: Fokal am Refraktor F=1200mm f/12, verkleinerter Ausschnitt des Gesamtbilds. Hα: Afokal durch das Okular am Coronado PST.
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |