Polarlicht

Ukonjärvi, Lappland, 13. 03. 2013

20130313api20.html

Beobachter / Observer: Alexander Pikhard
Datum / Date: 13. 03. 2013
Uhrzeit / Time: 20:00 UT
Beobachtungsort / Location: Ukonjärvi, Lappland
Instrument: Canon EOS 350D, 10-20mm Weitwinkelobjektiv
Bedingungen / Observing conditions:
Durchsicht / Transparency: sehr gut (1)
Grenzgröße / Limiting magnitude: 7.0
Aufhellung / Light pollution: sehr gut (1)
Wind: kein
Temperatur / Temperature: -34°C
Feuchtigkeit / Humidity: 75%
Sonstige Bedingungen / Remarks: Wolkenlos, windstill, extrem kalt.
Abstract:

Night 5 of our Aurora expedition to northern Finland.

Bericht / Report:

Keine Frage. Das ist die kälteste Beobachtungsnacht in der Geschichte der WAA. Es ist auch die tiefste Temperatur, die ich je erlebt habe. -34°C!  Werte Leserinnen und Leser, Sie fragen sich jetzt sicher, wie das auszuhalten ist. Nun, nur, und wirklich nur mit entsprechender Kleidung. Das Anziehen dauert eine gute Dreiviertelstunde. Mehrere Schichten Schiunterwäsche, mehrere Socken, diverse Pullover, Unterjacken, dicke Daunenjacke. Kältecreme im Gesicht, Sturmhaube, die nur die Augen freilässt, darüber Wollhaube, darüber Kapuze. Und sehr warme Schuhe. Mit aluminiumbeschichteten Isoliersohlen und Einlagen aus Lammfell. Doppelte Handschuhe natürlich auch.

Die Ausrüstung fix und fertig montiert, mehr als Belichtungszeit einstellen und auslösen geht so nicht. Und trotzdem: Immer in Bewegung bleiben. So und nur so funktioniert Beobachten unter derart extremen Bedingungen.

Das Polarlicht ist schön. Nicht so spektakulär wie am Anfang der Woche, aber schön genug, um draußen zu bleiben. Und: Es könnte ja jederzeit mehr daraus werden ...


Wieder eine recht helle Erscheinung


Schöne Strukturen (kürzer belichtet, daher weniger Sterne)


Sehr schöne Bögen


Auch wieder interessante Farben


Noch eine schöne Erscheinung

Und die Kamera? Bis gestern hatte es in der Nacht noch keine -30°C und da war eigentlich alles in Ordnung; Akkus, im warmen Zimmer aufbewahrt und frisch geladen, halten über eine Stunde. Kälte ist dabei weniger das Problem als Feuchtigkeit. Heute Nacht aber versagen die Kameras nach zwei bis drei Stunden schon ihren Dienst. Zum Glück erleidet keine einen dauerhaften Schaden, aber bei -34°C gibt die Technik doch schneller auf als die Beobachter.

Fortsetzung folgt ...


Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
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