Beobachter / Observer: | Alexander Pikhard | ||||||||
Datum / Date: | 30. 04. 2014 | ||||||||
Uhrzeit / Time: | 19:00 bis/until 23:30 MESZ | ||||||||
Beobachtungsort / Location: | Sofienalpe | ||||||||
Instrument: | 8" Bresser Messier N203 auf NEQ6 pro; Canon EOS 350D, Lacerta MGen, ASI 120MM | ||||||||
Bedingungen / Observing conditions: |
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Bericht / Report: |
Es ist der erste Beobachtungsabend im Rahmen unseres heurigen Frühjahrsworkshops inklusive Easter Star Party. Eigentlich sollte die Hohe Wand der Veranstaltungsort sein. Doch genaues Studium der Wettermodelle ließ uns zu der recht drastischen - und für den Gasthof Postl sehr unangenehmen - Maßnahme greifen, das gesamte Workshopwochenende auf die Sofienalpe zu verlegen. Für das Wochenende ist nämlich ein Wintereinbruch vorhergesagt, mit viel Niederschlag und Schneefallgrenze unter 1.000 Meter - also gefährlich nahe der Hohen Wand. Da wollen wir nichts riskieren und verlegen den ganzen Workshop in die Nähe von Wien, auf die Sofienalpe. Von Winter ist an diesem ersten Abend auch ganz und gar nichts zu merken:
An diesem milden (!) Abend steht natürlich einmal der Sonnenuntergang im Vordergrund, und vieles, was wir in Stefan Seips Workshop gelernt haben, will in der Praxis erprobt werden - etwa die Wahl der geeigneten Perspektive ...
Das regt natürlich zum Experimentieren an ...
Dieser Sonnenuntergang ist ja auch wirklich sehr schön!
Im Licht der untergehenden Sonne bauen viele ihre Instrumente auf, im Lauf des Abends werden es noch erheblich mehr.
Die Suche nach Merkur bleibt dunstbedingt noch ergebnislos, doch bald erblicken wir ein anderes Abendgestirn.
Neulicht! Zum ersten Mal nach Neumond ist der zunehmende Mond am Himmel zu sehen. Im Fernrohr wird deutlich, wie dünn die Sichel noch ist.
In der Dämmerung quellen Wolken der Abendthermik auf, sie stören kaum und lösen sich bald auf. Als Fotomotiv eignen sie sich aber schon, zumal sie dem Mars einen tollen Farbkontrast geben.
Ein Blick zu Jupiter bei nicht allzu tollem Seeing. Aber der Transit von Kallisto (es ist der Mond, nicht sein Schatten, den wir sehen) ist beeindruckend.
Die Abendwolken lösen sich auf und machen einem sehr klaren Himmel Platz. Deep Sky Fotografie bietet sich an, und da Komet C/2012 K1 (PanSTARRS) nahe dem Zenit steht, ist er das erste Motiv.
Alles da, was zu einem Kometen gehört! Grünliche Koma, kurzer, breiter Staubschweif und sogar die Andeutung eines Ionenschweifs ist schon da. Dieser Komet, der visuell kaum noch spektakulär ist, ist fotografisch eine echte Bereicherung des Frühlingshimmels. Ganz in der Nähe steht M51.
Oh je! Nach 23 Uhr ziehen von Osten her neuerlich Wolken auf. Unter allen Wettermodellen soll MeteoBlue (leider) Recht behalten. Also rasch noch zum Mars.
In einem Wolkenloch und einem Moment besseren Seeings gelingt eine doch ganz passable Aufnahme des Planeten, in der einmal mehr helle Wolken auffallen. So markant konnte ich noch nie das Marswetter verfolgen. Es zieht zu; obwohl noch recht früh (also vor Mitternacht), bauen wir ab. Wir haben keinen Grund, uns zu beschweren. Es war ein sehr schöner Beobachtungsabend. |
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |