Wir haben uns gut vorbereitet. Mit Presseaussendungen. Mit einer Infoseite auf der WAA-Homepage. Mit einem ausführlichen Vortrag bei Astrotreff. Und wer noch nicht geübt war, konnte am vorangegangenen Wochenende bei unserem Frühjahrsworkshop auf der Hohen Wand ausgiebig Sonnenbeobachtung üben, das Wetter war stets sehr gut. Doch heute ist der Tag der Tage, steht mit dem Merkurtransit das wichtigste Himmelsereignis des Jahres 2016 auf dem Programm.
Der Transit hat begonnen. Dieses Foto haben wir kurz nach Beginn an die APA geschickt.
Und das Wetter passt. Bei frühsommerlichen Temperaturen und nur wenigen Quellwolken, die wirklich nicht stören, können wir den Merkurtransit vom ersten Kontakt bis Sonnenuntergang verfolgen.
Getreu unserem Ziel, Astronomie zu verbreiten und zu vertiefen, bieten wir für Ersteres unsere Mobile Sternwarte an. Ein Bereich auf der Sofienalpe ist für alle interessierten Gäste da, die den einen oder anderen Blick auf diese Mikro-Sonnenfinsternis werfen möchten. Da gehören natürlich nicht nur Fernrohre dazu - mit freiem Auge und Finsternisbrille ist nichts zu sehen bei einem Merkurtransit - sondern auch eine gut aufbereitete Information. Schautafeln in unserem Infozelt informieren genau über den Transit und es gibt auch ein sehr ausführliches Handout.
Für Public Viewing haben wir in erster Linie diesen bewährten SkyWatcher-Refraktor (6" f/8) mit Baader AstroSolar Filterfolie vorgesehen.
Die Mobile Sternwarte - das Original in Wien - ist einsatzbereit, um Interessierten den Merkurtransit zu zeigen.
Auch das SolarScope ist gut geeignet. Es wurde in Frankreich für die Totale Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 entwickelt und hat sich auch schon bei drei Transits (2003, 2004 und 2012) bewährt. Es ist noch eines der seltenen Originale.
Bild der Sonne im SolarScope. Merkur ist zugegeben sehr klein, aber zu erkennen.
Immer wieder kommen Interessierte bei unserer Mobilen Sternwarte vorbei.
Nur kurz behindern Wolken die Beobachtung, und wenn, dann muss nicht lange auf den nächsten Blick gewartet werden.
Für die ganz Kleinen sind die Wiesenblumen doch interessanter als der kleine, schwarze Punkt vor der Sonne.
Blick zum Transit.
Andrang, aber kein Gedränge. Es ist Montagnachmittag und "nur" eine Mikrosonnenfinsternis.
Information ist einfach alles. Hier in unserem Infozelt per Aushang und es gibt auch ausführliche Handouts.
Getreu unserem Ziel, Astronomie zu verbreiten und zu vertiefen, bieten wir für Zweiteres einen großen Platz für unsere Mitglieder, die mit ihren eigenen Instrumenten dieses doch recht seltene Himmelsschauspiel beobachten oder fotografieren möchten. Erfahrungsaustausch und gegenseitige Hilfe, das ist die zentrale Komponente bei solchen WAA-Treffen, und die kommt heute nicht zu kurz. Immerhin, nur wenige haben schon einen Merkurtransit beobachtet (in der WAA-Geschichte findet sich nur jener von 2003). Und auch wenn alle Geräte vorbildlich für die Beobachtung der Sonne ausgerüstet sind, vor allem beim Fotografieren brauchen einige noch den entscheidenden Tipp - und erhalten ihn auch prompt.
Ah ja ... klar, um welchen Transit es sich hier handelt!
Teleskop, gutes Wetter, schöne Natur - was will man bei einem Transit mehr?
Erinnert an die Beobachtung einer Sonnenfinsternis - und ist es ja gewissermassen auch.
Gemeinsames Beobachten bei der WAA: Tun, aber auch Zuschauen und dadurch lernen. So geben viele ihr Wissen an viele weiter.
Okkultismus? Keineswegs, aber das Scharfstellen bei Tageslicht ist nicht ganz so einfach.
Wer kein Tuch hat, nimmt die Hand. Einfach ist das nicht.
Wieder so eine vermummte Gestalt auf der Wiese. Aber es ist viel harmloser, als es vielleicht aussieht. Beachte den Herschelkeil!
Auch ein Fernglas braucht Objektivsonnenfilter, sogar zwei!
Mehr als sieben Stunden dauert der Merkurtransit. Da ist schon einmal eine Siesta drin.
Je niedriger das Stativ, desto (un?)bequemer der Einblick. Na ja, wer sagt, dass nicht auch liegend beobachtet werden kann?
Viel Technik und zuwenig Schatten.
Gemeinsam Beobachten bei der WAA: Eine helfende Hand ist immer da!
Sehen und gesehen werden.
Wie schon gesagt: Sieben Stunden dauert der Merkurtransit. Siesta ...
Hauptproblem beim Fotografieren eines Merkurtransits: Die Sonne! ;-)
Durch dieses Instrument wird besonders gerne durchgeschaut. Mit beiden Augen, gut gesichert ...
Wow! Ein Lunt Binokular. Hα mit zwei Augen.
Das Hα Bino bietet einen unglaublich guten Blick auf den Transit vor der Chromosphäre.
Bis zum Ende viel Action auf unserer Beobachtungsstation.
Mehr als sieben Stunden lang können wir den Merkurtransit verfolgen. Den letzten Kontakt werden wir nicht sehen, die Sonne geht kurz vorher unter. Meist beginnt gemeinsames Beobachten auf der Sofienalpe mit dem Sonnenuntergang, heute endet es damit.
Die Sonne sinkt zum Horizont, noch immer um 0,004% verfinstert.
Bald ist Sonnenuntergang. Normalerweise beginnt eine Beobachtung auf der Sofienalpe mit solchen Fotos.
Ein paar Wolken machen den Sonnenuntergang einmal mehr sehr malerisch und jetzt stören sie uns wirklich nicht mehr.
Die untergehende Sonne. So ist Merkur natürlich nicht zu erkennen.
Aus. Der untere Sonnenrand mit Merkur verschwindet hinter dem Horizont.
Nach dem Abbau ein Blick in die Abenddämmerung mit dem zunehmenden Mond.
Huch, was kommt denn da? Von Südosten ziehen dichte Wolken auf. Sie werden bleiben. Die ganze Woche lang. Wir hatten unglaubliches Wetterglück mit diesem Transit!
Die überelgung, die Beobachtung des Merkurtransits gleich in eine des Nachthimmels übergehen zu lassen, machen - abgesehen von der Müdigkeit nach einem langen Workshopwochenende und sieben Stunden Merkurtransit - dichte Wolken zunichte, die von Südosten her aufziehen. Sie sind gekommen, um zu bleiben, denn für den Rest der Woche bleibt das Wetter schlecht. Wir hatten unglaubliches Wetterglück bei diesem Merkurtransit 2016 und sind um eine Sternstunde reicher.
Text: Alexander Pikhard. Fotos: Gabriele Mitschke und Alexander Pikhard.
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |